Worum geht es in dem Fall? Es geht um einen korrupten Mitarbeiter der Credit Suisse, der Kundinnen und Kunden geschädigt hatte. Die Grossbank vernachlässigte die Aufsicht in diesem Fall. Es ist ein bereits bekannter Fall. Ein Franzose, Patrice Lescaudron, der in Genf von 2004 bis 2015 für die CS gearbeitet hatte, verwaltete damals ein Vermögen von bis zu eineinhalb Milliarden Dollar für die Kundinnen und Kunden der Bank. Der Angestellte verlor mit riskanten Spekulationen viele Kundegelder. Interne Richtlinien wurden missachtet und der Mann steckte auch etliche Millionen in die eigene Tasche. Er wurde in Genf verurteilt und hat sich später im Gefängnis das Leben genommen.
Was hat das mit den Bermudas zu tun? Patrice Lescaudron hatte vor allem Geld von Oligarchen verwaltet, von reichen Kundinnen und Kunden aus dem Osten. Diese Vermögen wurden zum Teil auch in Offshore-Zentren versteckt, unter anderem bei einer Versicherungstochter der CS auf den Bermuda-Inseln. Dort hatte einer der geschädigten Kunden geklagt, ein Milliardär aus Georgien. Die CS-Niederlassung auf den Bermudas sei verantwortlich für einen Verlust von 400 Millionen Dollar.
Was für ein Urteil hat das Gericht gefällt? Vor drei Monaten kam es zu einem Gerichtsprozess mit Forderungen auf Schadenersatz. Die CS hat nun in der Nacht auf Donnerstag eine Medienmitteilung verschickt – eine ganz kurze, ohne den Inhalt genauer zu präzisieren. Darin schreibt die Bank lediglich, dass ein Gericht auf den Bermudas in Kürze ein negatives Urteil gegen die lokale Versicherungstochter veröffentlichen werde, welches möglicherweise mehr als 500 Millionen Dollar betragen werde, heisst es wörtlich. Eine genaue Summe liegt also noch nicht vor.