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Saison für Diebe Gadgets gegen Einbrüche werden immer beliebter

Die Einbrüche haben in den letzten Jahren seit der Pandemie wieder zugenommen. Viele Konsumentinnen und Konsumenten kaufen sich darum Gadgets wie Licht- oder Bewegungsmelder.

Die Einbrüche: Die Corona-Pandemie legte auch das Geschäftsmodell ausländischer Einbrecherbanden lahm. Sie konnten nicht mehr so einfach ein- und ausreisen. Zudem waren während der Pandemie die meisten Leute ständig zu Hause – kein idealer Zeitpunkt, um einzubrechen. Seit dem Ende der Pandemie nehmen die Einbrüche in Wohnungen und Häuser aber wieder zu. In den Wintermonaten sind Einbrüche etwas häufiger. Ob es sich dabei stets um die bekannten Dämmerungseinbrüche handelt, ist unklar. Denn oftmals stellen Betroffene die Einbrüche abends nach Feierabend fest. Aber passiert sein könnten sie auch während des Tages.

Das Geschäft: Die Verkaufszahlen im Bereich Smarthome Security stiegen gemäss dem deutschen Marktforschungsinstitut GfK und dem Branchenreport von CE today von April 2023 bis März 2024 um ein halbes Prozent. Der Umsatz hingegen sank leicht auf 51.7 Millionen Franken (-1.9 Millionen). Die durchschnittlichen Preise sind also gesunken, während der Bedarf hoch blieb. Auch der Onlinehändler Digitec Galaxus stellte in den letzten Jahren eine kontinuierliche Zunahme fest bei den Verkäufen von Geräten, die die Sicherheit zu Hause erhöhen sollen.

Person im Kapuzenpullover klettert durch ein Fenster bei Nacht.
Legende: Alarmsysteme oder Anwesenheitssimulationen können Einbrecher abschrecken. (Symbolbild) KEYSTONE/Walter Bieri

Die beliebtesten Gadgets: Laut Galaxus wurden im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Bewegungsmelder (+28 Prozent), Netzwerkkameras (+27 Prozent), Alarmanlagen (+33 Prozent), Geldkassetten (+24 Prozent) oder auch Vorhängeschlösser gekauft (+50 Prozent). Bei den Zeitschaltuhren gab es einen Rückgang von 10 Prozent, was aber gemäss dem Unternehmen damit zu tun haben könnte, dass sich im Vorjahr wegen der drohenden Strommangellage viele Kunden damit eingedeckt haben.  

Die Kundinnen und Kunden: Patrick Cotting, Chef der Sicherheitsfirma Mitipi, stellt einen Stadt-Land-Graben fest. In Städten seien Personen sensibler. Seine Kunden, Käuferinnen und Käufer von Anwesenheitssimulatoren, sind meistens Einfamilienhaus-Bewohner. Zu einem Drittel hätten diese bereits Einbrüche erlebt. «Wenn man einmal betroffen war, lässt einem das nicht mehr los», sagt er. Bei Opfern in Mietwohnungen würden nachher zwei Drittel die Wohnung wechseln. In der Schweiz würde im Vergleich zu den USA wenig Geld ausgegeben für Einbruchs-Prävention. Er glaubt, dass sich das hier auch noch ändern wird.  

Das raten Fachleute: Anwesenheiten simulieren (etwa über Musik oder Licht) sind sinnvolle, einfache Massnahmen. Zugleich sollte man seine Abwesenheit geheim halten, auch im Internet, also Social Media. Man sollte nur Nachbarn und Freunde informieren und die Post leeren oder zurückbehalten lassen. Experten empfehlen weiter eine Beratung der Polizei vor Ort. Die meisten Polizeistellen machen dies kostenlos. Informationen gibt es auch bei der interkantonalen Fachstelle für Schweizerische Kriminalprävention sowie beim Verein Sicheres Wohnen Schweiz .

Heute Morgen, 22.10.2024, 06:00 Uhr

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