- In der Schweiz sind im zweiten Quartal 2021 etwas mehr Menschen erwerbstätig gewesen als im entsprechenden Vorjahresquartal: nämlich 0.5 Prozent mehr oder insgesamt etwas mehr als fünf Millionen Personen.
- Das schreibt das Bundesamt für Statistik in einer Mitteilung.
- Bei den Frauen gab es einen Anstieg von 0.4 Prozent, bei den Männern lag dieser bei 0.5 Prozent.
Der Schweizer Arbeitsmarkt ist nach wie vor in guter Verfassung. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im zweiten Quartal 2021 leicht zu. Insgesamt registrierte das Bundesamt für Statistik (BFS) in der am Donnerstag veröffentlichten Arbeitskräfteerhebung (Sake) zum zweiten Quartal 5.01 Millionen Erwerbstätige – 0.5 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg um 0.9 Prozent und jene der schweizerischen Erwerbstätigen um 1.1 Prozent. Ein markanter Rückgang von 18 Prozent war dagegen bei Erwerbstätigen mit Kurzaufenthaltsbewilligung (Ausweis L) zu sehen. Bei Niedergelassenen mit C-Ausweis, den man frühestens nach fünf Jahren beantragen kann, gab es einen Rückgang von 2.6 Prozent.
Auch Erwerbslosenquote steigt
In der Sake-Erhebung macht das BFS auch Angaben zur Erwerbslosigkeit nach der Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO). Demnach gingen im zweiten Quartal in der Schweiz 246'000 Personen als Erwerbslose in die Statistik ein. Das sind rund 23'000 mehr als ein Jahr zuvor. Entsprechend stieg die Erwerbslosigkeit im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 von 4.6 Prozent auf 5 Prozent. Zum Vergleich: In der EU stieg die Quote in der gleichen Zeit von 6.8 auf 7.2 Prozent. Die saisonbereinigte Erwerbslosenquote sank verglichen mit dem ersten Quartal in der Schweiz hingegen leicht um 0.1 Prozentpunkte auf 5.4 Prozent.
Die Erwerbslosenquote des BFS ist jeweils deutlich höher als die vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) berechnete Arbeitslosenquote. Diese lag zuletzt (August) bei 2.7 Prozent – beziehungsweise saisonbereinigt bei 2.9 Prozent. Die Erwerbslosigkeit sei breiter gefasst als die Arbeitslosigkeit, erklärt Wirtschaftsredaktorin Charlotte Jacquemart.
Arbeits- oder Erwerbslos?
«Bei der Arbeitslosigkeit werden nur jene Arbeitslosen gezählt, die bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum, einem RAV, gemeldet sind. Bei der Erwerbslosigkeit hingegen werden alle zwischen 15 und 74 Jahren mitgezählt, die eine Stelle suchen und mehr oder weniger sofort verfügbar sind – auch jene, die gerne mehr arbeiten möchten, also ein zu kleines Pensum haben.» Deshalb liege die Quote der Erwerbslosigkeit stets über derjenigen der Arbeitslosigkeit und sage eigentlich mehr aus, so Jacquemart.