Hightech für den Pandemie-Schutz: Im Auftrag der Covid-19-Taskforce des Bundes haben Textilhersteller, die Eidgenössische Materialprüfanstalt Empa, die beiden Eidgenössischen Hochschulen und weitere Institutionen gemeinsam das Projekt einer sicheren Stoffmaske vorangetrieben. Sie sind wiederverwendbar und sollen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen: deutlich mehr als herkömmliche Stoffmasken aus Baumwollstoff.
Von den selbst gefertigten Stoffmasken aus Baumwolle rät der Empa-Physiker René Rossi ab: «Unsere Tests haben gezeigt, dass sie bis zu 80 Prozent der Aerosole und auch Feuchtigkeit durchlassen, zum Beispiel, wenn jemand hustet.»
Der Clou sind mehrere Lagen
Bei der St. Galler Textilfirma Forster Rohner laufen nun erste Exemplare vom Band. «Die gestickten Masken haben den Vorteil, dass wir mehrere Lagen vereinen können», sagt der Co-Geschäftsleiter Emanuel Forster. Eine Lage ist wasserabweisend, eine wasseranziehend und eine weitere antibakteriell. «So kann der Schutz verglichen mit einer einfachen Stoffmaske deutlich erhöht werden.»
Die Textilindustrie hat für das beispiellose Projekt zusammengespannt: verschiedene Hersteller liefern verschiedene Teile der Masken, es ist ein Gemeinschaftswerk. Masken nach den gleichen Vorgaben werden von verschiedenen Schweizer Textilfirmen hergestellt. Pro Woche können nun mehrere Hunderttausend produziert werden.
Empa will noch weiter gehen
Diese Stoff-Masken sind das Resultat einer Zusammenarbeit der Eidgenössischen Materialprüfanstalt Empa, ETH und Textilherstellern. Die Empa will noch weitergehen: «Wir entwickeln antivirale Stoffe, die dann beispielsweise für Bett-Laken in Spitälern verwendet werden könnten», sagt René Rossi.
Die Hightech-Stoffmasken können in der Maschine bei 60 Grad gewaschen werden und ab sofort bei verschieden Schweizer Textilherstellern bestellt werden. Sie kosten zwischen 9 und 25 Franken und bald gibt es sie auch im Detailhandel zu kaufen.