- Der Schweizer Rüstungskonzern Ruag organisiert seine Raumfahrtsparte neu und baut dafür bis zu 100 Stellen ab.
- Grund seien unter anderem unbefriedigende Leistungen der Sparte im letzten Jahr, meldet das Unternehmen.
- Der Stellenabbau betrifft Standorte in Österreich, Schweden und der Schweiz.
Die Raumfahrtsparte der Ruag krempelt angesichts der Krise die Organisation um. Dies hat einen Abbau von bis zu 100 Stellen der weltweit 1300 Arbeitsplätze bis Ende Jahr zur Folge, wie der Luft- und Raumfahrtkonzern am Dienstag bekannt gab.
«Es ist noch nicht klar, wie viele Mitarbeitende betroffen sein werden, da ein Teil der Kürzungen durch natürliche Fluktuation und Pensionierungen erfolgen wird. Wo immer möglich, werden Anschlussmöglichkeiten innerhalb und ausserhalb des Konzerns gesucht», heisst es weiter.
In der Schweiz gelte für allfällige Entlassungen der Sozialplan des Unternehmens. Derzeit laufe ein interner Prozess, um die spezifischen Auswirkungen pro Land zu definieren, schreibt die Ruag. Die einschneidenden Massnahmen seien erforderlich.
Denn die Profitabilität sei gesunken, weil es bei verschiedenen Raumfahrtprogrammen zu Verzögerungen gekommen sei, welche durch die Corona-Pandemie noch verschärft worden seien. Deshalb müsse Ruag Space die Entwicklung hin zu einer schlankeren Organisation beschleunigen und überlappende Ressourcen abbauen.
Rote Zahlen erwartet
Die bestehende Matrix-Organisation soll ab dem dritten Quartal 2021 durch die neue flachere Organisation ersetzt werden. Im Kern sind es laut Ruag zwei Geschäftseinheiten, die für das Management grosser Raumfahrtprogramme für Satelliten und Trägerraketen zuständig sind.
Nicht nur die Raumfahrtsparte, sondern der ganze Konzern wird nach der Aufspaltung in einen Teil für die Schweizer Armee und einen Teil für das internationale Geschäft umgebaut. Im Oktober wurden mehrere Geschäftsfelder verkauft. Damals erklärte der interimistische Konzernchef Urs Kiener, dass Ruag International im laufenden Jahr in den roten Zahlen bleiben dürfte. Er gehe nicht davon aus, dass 2021 wieder Gewinne erzielt werden.