Darum geht es: Seit November 2016 kosten kleine Plastiksäcke bei Coop und Migros fünf Rappen. Seither ging der Verbrauch an solchen Säcken um 80 Prozent zurück. Grund dafür sei weniger die Höhe des Preises, als die Tatsache, dass die Säcke überhaupt einen Preis erhielten. «Die Leute ändern ihr Verhalten dann, wenn etwas plötzlich nicht mehr gratis ist», sagt SRF-Wirtschaftsredaktorin Denise Joder-Schmutz.
Weniger Plastik verbraucht: Dank des Rückgangs bei den Raschelsäcken an der Kasse spart allein Coop jährlich rund 850 Tonnen Neuplastik ein. Das tönt nach viel, ist aber weniger als ein Prozent des Plastiks, das pro Jahr in den Schweizer Haushalten verbraucht wird. Bei der Migros wurden die Säcke inzwischen aus Recycling-Plastik hergestellt, deshalb gibt es von ihr keine Angaben über die Einsparungen an Neuplastik.
Ein Umdenken findet statt: Offenbar versuchen viele Konsumentinnen und Konsumenten, Einweg-Plastiksäcke grundsätzlich zu vermeiden. So stellen sowohl Coop wie die Migros einen Rückgang bei den Plastiksäckchen fürs Gemüse um bis zu 30 Prozent fest. Zudem beobachten die Grossverteiler, dass weniger Plastiktaschen verlangt würden, dafür vermehrt Papiersäcke.
Kaum Auswirkungen auf die Industrie: Für die wenigen Hersteller, welche in der Schweiz noch Plastiksäcke produzieren, ist der Rückgang an verbrauchten Säcken im Detailhandel marginal. Einige von ihnen hätten auch auf alternative Materialien wie Papier oder Recycling-Plastik umgestellt, weiss Wirtschaftsredaktorin Joder-Schmutz.