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Sparkurs wegen roter Zahlen Publibike expandiert nicht nach Genf und Chur

  • Publibike kommt auch ein Jahr nach dem Neustart nicht aus den roten Zahlen.
  • Die Postauto-Tochter verzichtet nun darauf, in die Städte Genf und Chur zu expandieren und an den dortigen Ausschreibungen teilzunehmen. In Yverdon, wo die Velos bereits unterwegs waren, gibt Publibike auf.
  • Bereits im Juli dieses Jahres hatte der Verwaltungsrat der Post entschieden, dass sich Publibike weiter professionalisieren und die bestehenden Netzwerke optimieren soll.

Kurz nach dem Start hatte Publibike letztes Jahr ein grosses Problem. Die Schlösser der Leihvelos liessen sich leicht knacken und so standen sie überall herum: an Ampeln, auf Trottoirs, im Gebüsch. Achtlos stehen- oder liegengelassen. In Städten wie Bern oder Zürich mussten die Publibikes eingesammelt und die Schlösser ausgetauscht werden.

Publibike wirft zuwenig Geld ab

Nach dem Debakel hat sich das Unternehmen schnellt aufgerappelt. Und dies mit einigem Erfolg. Nach 800’000 Fahrten 2018 werden es dieses Jahr wohl gegen 2.5 Millionen sein – also mehr als dreimal so viele.

Doch der Veloverleih verdient damit zu wenig Geld. Werbung auf den Fahrrädern konnte kaum verkauft werden und die Abo- und Fahrpreise ermöglichen keinen kostendeckenden Betrieb. Publibike schreibt weiterhin rote Zahlen.

Ohne staatliche Unterstützung geht es nicht

Das Defizit klein halten kann Publibike nur in jenen Städten, wo sich die öffentliche Hand beteiligt. In Zürich, Bern, Lausanne und fünf kleineren Städten will man deshalb weitermachen, mindestens bis Vertragsende. Dies sagt die Firma auf Anfrage. In Bern und Zürich ist das 2023 der Fall.

In Yverdon dagegen gibt Publibike auf. Und in Genf und Chur beteiligt sich die Firma nicht an neuen Ausschreibungen. Ausserdem will man im Betrieb Kosten sparen. Laut Publibike sind das aber keine Zeichen für einen langsamen Rückzug. In Basel, wo die Stadt eine finanzielle Beteiligung in Aussicht stellt, will Publibike vermutlich ins Bieterverfahren einsteigen.

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