Zum Inhalt springen
Video
Höhere Energiepreise treiben Inflation an
Aus Tagesschau vom 18.04.2022.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 8 Sekunden.

Steigende Preise Lieferketten beeinflussen die Inflation

Ein einzelner Grosslieferant ist zwar oft billiger. In Krisenzeiten zeigt sich jedoch: Diese Abhängigkeit birgt Risiken.

Der Krieg in der Ukraine und der Nachklang der Corona-Pandemie belasten die Weltwirtschaft. Sorgen bereitet auch die steigende Inflation. Sie ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gestiegene Energiepreise bei Gas, Benzin und Erdöl treiben die Inflation an. Aber nicht nur, sagt Wirtschaftsprofessor Reto Föllmi der Universität St. Gallen (HSG).

Experte empfiehlt mehr Zulieferer

Russland und die Ukraine seien nicht die grössten Wirtschaftsnationen, so Föllmi. Aber bei vielen Rohstoffen sei Russland ein wichtiger Akteur. «Ich denke an Düngemittel, aber auch an andere Rohstoffe wie Stahl. All diese Rohstoffe sind nun schwieriger verfügbar, was in der ganzen Lieferkette zu Preissteigerungen führt.»

Düngemittel, Stahl, Nahrungsmittel – vieles wird teurer wegen dieser Lücken in den Lieferketten. Ein Rezept dagegen wären laut Föllmi breiter abgestützte Geschäftsbeziehungen mit einer grösseren Zahl an Zulieferern weltweit.

«Bereits die Coronakrise hat uns gelehrt, dass es bei den Lieferketten wichtig ist, nicht von einem einzelnen Lieferanten abhängig zu sein, sondern dass man vielleicht einen zweiten oder dritten in Reserve hat. Das ist allerdings nicht kostenlos. Es ist natürlich immer am billigsten, wenn man auf einen Zulieferer konzentriert ist und mit grossen Mengen produzieren kann», erklärt Föllmi.

Zögern der EZB

Eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Inflation spielt die Europäische Zentralbank (EZB). Diese hat am Donnerstag beschlossen, den Leitzins bei null Prozent beizubehalten.

Die Geldpolitik der EZB sei derzeit schwer nachvollziehbar, denn die inflationären Risiken würden sich aufbauen, meint Föllmi. «Das Festhalten an den tiefen Zinsen führt meiner Meinung nach dazu, dass man dann später, wenn die Inflation weiter gestiegen ist, erst recht auf die Bremse stehen muss. Und die Kosten werden dann höher sein, als wenn wir jetzt schon eine Wende einleiten.»

Denn die Vergangenheit habe gezeigt: Je länger die Inflation dauert, desto teurer wird es, sie wieder loszuwerden.

Frühjahrstagungen von IWF und Weltbank

Box aufklappen Box zuklappen

In der US-Hauptstadt Washington haben am Montag die Frühjahrestagungen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) begonnen.

Die einwöchigen Treffen, an denen zahlreiche Regierungsvertreter, Notenbankchefs sowie Finanz- und Wirtschaftsexperten teilnehmen, stehen im Zeichen von Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Tagesschau, 18.04.2022, 19:30 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel