- Der Streamingdienst Netflix ist ins Visier der Steuerfahndung geraten.
- So wurden an den Firmensitzen in Paris und Amsterdam zeitgleich Razzien durchgeführt.
- Das berichten Nachrichtenagenturen übereinstimmend.
Auch an weiteren, nicht näher genannten Orten habe es Durchsuchungen gegeben. Die Razzien fanden im Rahmen von Untersuchungen gegen Netflix wegen des Verdachts auf Verschleierung von Steuerbetrug und Schwarzarbeit statt.
2022 zahlte Netflix für Beilegung von Steuerstreit in Italien
Die Nachrichten-Website «La Lettre» hatte im vergangenen Jahr berichtet, dass die französische Tochtergesellschaft von Netflix wegen auffallend niedriger Umsätze ins Visier der Steuerbehörden geraten sei, was im Widerspruch zur Zahl der zahlenden Nutzer in Frankreich stand.
Zwischen 2019 und 2020 habe Netflix Services France weniger als eine Million Euro an Unternehmenssteuern gezahlt, indem es eine separate, in den Niederlanden registrierte Einheit einbezogen habe. Das Unternehmen habe diese Praxis 2021 aber eingestellt.
Von der Nachrichtenagentur Reuters geprüfte Unternehmensunterlagen zeigen, dass der Umsatz der französischen Netflix-Einheit im Jahr 2021 auf 1.2 Milliarden Euro von 47 Millionen Euro im Jahr zuvor stieg. Das Pariser Büro, das nach Angaben von Netflix 2020 eröffnet wurde, beschäftigt etwa 40 Mitarbeiter.
Grosse Techkonzerne, die ihre Online-Dienste und Abonnements grenzüberschreitend anbieten, stossen oft auf Schwierigkeiten mit den europäischen Steuerbehörden. 2022 hatte Netflix bereits einen Steuerstreit in Italien durch eine Zahlung von 55.8 Millionen Euro beigelegt.