«Es hat mega viel Spass gemacht. Es ist traumhaftes Wetter und ich möchte gleich wieder los», sagt Töfffahrerin Katrin Mettler. Sie hat sich über Pfingsten ein Motorrad gemietet. Dies aber nicht herkömmlich bei einem Händler, sondern über die Onlineplattform Ribe. Dort mieten und vermieten Privatpersonen ihre eigenen Bikes. So auch Katrin Mettler.
«Ich fahre sonst eher sportliche Modelle und heute habe ich mich für etwas Klassisches entschieden. Über die Plattform habe ich die Möglichkeit, aus verschiedenen Modellen und Marken etwas auszuwählen», sagt die Töfffahrerin. Man fahre aber vorsichtiger, als wenn es der eigene Töff sei, betont Mettler.
Keine Angst vor Kratzern am Motorrad
Andreas Reto Zimmermann hat das Motorrad an Katrin Mettler vermietet. Er hat drei Motorräder und vermietet alle online auf der Sharing-Plattform. Er habe zu wenig Zeit, um selbst auf dem Asphalt unterwegs zu sein, so seine Begründung. Dank der Zusammenarbeit von «Ribe» mit einer Versicherung haben die Fahrzeuge eine Vollkaskoversicherung.
Angst vor Kratzern hat der leidenschaftliche Motorradfahrer aber keine, wie er betont: «Kleinigkeiten können passieren und abgedeckt ist es über die Plattform. Aber ich vertraue den Leuten, die herkommen. Man kann sich ja verständigen und merkt auch, dass man sein Motorrad in guten Händen lässt.» Die Mieteinnahmen stecke er wiederum in seine Motorräder, erklärt der Aargauer.
Die Leute freuen sich, wenn jemand ihr Motorrad fährt, weil es vielfach nur zu Hause in der Garage herumsteht.
Die Idee ist simpel: Der Vermieter stellt sein Motorrad online, der Mieter oder die Mieterin kann es mieten. Seit 13 Monaten ist die Website online und die Erwartungen der Start-up-Gründer wurden übertroffen. Den heute über 6600 Userinnen und Usern stehen über 2000 Motorräder zur Verfügung. Entstanden ist die Idee an einem Abend beim Bier. Weil sie selber Töfffans sind, boten die Ribe-Gründer zuerst ihre Maschinen klassisch zur Miete an.
Dann sei die Idee zur Plattform entstanden, sagt der Geschäftsführer von «Ribe», Kevin Bieler: «Die Bereitschaft, das Motorrad zu vermieten, ist sehr gross – grösser als wir erwartet haben, was unsere Geschäftsidee befeuert. Die Leute freuen sich, wenn jemand ihr Motorrad fährt, weil es vielfach nur zu Hause in der Garage herumsteht. Es gibt weniger Standschäden und sie können noch etwas dazuverdienen.»
Grosse Auswahl mit Nachteil der Kurzfristigkeit
Die Vermieter legen den Preis selbstständig fest. So kostet ein günstiger Roller 30 Franken pro Tag, eine Harley kann 300 Franken für einen Miettag kosten. Seit klar ist, dass an Pfingsten das Wetter mitspielt, haben die Buchungen zugenommen.
«Die Buchungen während Pfingsten sind rasant angestiegen. Letzte Woche hatten wir etwa 16 Buchungen pro Tag. Das ist viel für den Mai und mehr als wir erwartet haben. Wir können mit diesen guten Buchungen den schlechten Anfang des Monats Mai etwas herausholen», erklärt Bieler. Über Pfingsten gab es insgesamt 63 Buchungen und 206 neue Userinnen und User registrierten sich.
Das Geschäft über Pfingsten brummte. Töfffahrerin Katrin Mettler sieht Vor- und Nachteile: «Die Vorteile sind, dass ich eine grosse Auswahl an Bikes habe und für jedes Budget etwas dabei ist. Der Nachteil sei jedoch die Kurzfristigkeit. Es könne sein, dass ein Vermieter die Anfrage nicht sieht und man so kurzfristig kein Bike erhalte. Sie werde aber sicherlich wieder einen Töff mieten.