- Die Grossbank UBS kann einen weiteren prominenten Rechtsfall abhaken.
- Im sogenannten Thunfisch-Anleihen-Skandal hat der afrikanische Staat Moçambique eine Milliardenklage gegen die CS angestrengt.
- Nun hat sich die neue Besitzerin der CS, die UBS, mit Moçambique aussergerichtlich geeinigt.
Die Republik Moçambique und die Credit Suisse hätten das Gerichtsverfahren gütlich beigelegt, heisst es in einer kurzen UBS-Medienmitteilung. «Die Parteien haben sich gegenseitig von allen Verbindlichkeiten und Ansprüchen im Zusammenhang mit diesen Transaktionen entbunden und sind erfreut über die Beilegung dieses langjährigen Rechtsstreits, der auf Ereignisse vor einem Jahrzehnt zurückgeht», heisst es weiter.
2013 hatte die Credit Suisse staatlichen Unternehmen in Moçambique über Anleihen Geld verschafft für den Kauf von Material zum Schutz der Küsten des Inselstaates und von Booten für die Thunfischerei. Dabei ist es laut Untersuchungsbehörden zu massiver Korruption gekommen. Unter anderem haben Banker der Credit Suisse zugegeben, Bestechungsgelder angenommen zu haben, um die Kreditbedingungen aufzuweichen. Der Staat Moçambique erlitt grossen finanziellen Schaden, auch weil der Internationale Währungsfonds aufgrund der Vorfälle Moçambique die Unterstützung entzog.
100 Millionen Dollar Schuldenerlass
Mit der heutigen Einigung kann die UBS eine der ganz grossen Altlasten, die sie mit dem Kauf der Credit Suisse im Frühling übernommen hat, erledigen. Das Wall Street Journal ging in den letzten Tagen davon aus, dass die UBS Moçambique dazu fast 100 Millionen Dollar an Schulden erlassen müsse. Diesen Betrag wollte die Grossbank heute gegenüber Radio SRF weder bestätigen noch dementieren.
Das geplante Gerichtsverfahren in diesem äusserst komplexen Fall wird am Dienstag vor dem Londoner High Court trotzdem beginnen. Die Credit Suisse wird dabei jedoch nicht mehr im Fokus stehen.