Darum geht es: Das SEF ist ein zweitägiger Wirtschaftsanlass in Interlaken und findet dieses Jahr zum 25. Mal statt. Jedes Jahr treffen sich gut 1000 Teilnehmende aus der ganzen Schweiz, wobei die überwiegende Mehrheit Unternehmerinnen und Unternehmer von Schweizer Firmen sind. Zudem nehmen auch Politikerinnen und Wissenschaftler teil. Das Programm besteht aus Referaten von nationalen und internationalen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. Ebenfalls ein wichtiger Teil ist das Networking, also der Austausch zwischen den Teilnehmenden.
Die Teilnehmer: Eröffnet wird das SEF am Donnerstag von Bundespräsident Alain Berset. Es folgen diverse Vorträge und Diskussionen, etwa zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur Zukunft der Energie oder zu den Herausforderungen der KMU. Auf der Bühne zu sehen sind unter anderem der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, die ungarische Staatspräsidentin Katalin Novák, UBS-Chef Sergio Ermotti, Glencore-Chef Gary Nagle, die Alpiq-Chefin Antje Kanngiesser oder die Kabarettistin und Schriftstellerin Lisa Eckhart. Insgesamt treten an den zwei Tagen rund 60 Personen am SEF auf. In den vergangenen Jahren sorgte das SEF immer wieder für Aufsehen, wenn ehemalige Staatschefs aus dem Ausland den Anlass besuchten.
Berühmte Auftritte am SEF
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Bild 1 von 7. Unter Donald Trump war er US-Vizepräsident: Mike Pence trat 2021 am SEF auf. Bildquelle: Keystone/PETER KLAUNZER.
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Bild 2 von 7. Boris Johnson erklärte beim SEF 2019, dass er für das Amt des britischen Premierministers kandidieren wolle. Bildquelle: Swiss Economic Forum.
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Bild 3 von 7. Italiens Ex-Premier Matteo Renzi teilte 2019 seine Visionen für Europa. Bildquelle: Keystone/PETER SCHNEIDER.
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Bild 4 von 7. Stargast am SEF war 2010 der ehemalige britische Premier Tony Blair. Bildquelle: Keystone/PETER SCHNEIDER.
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Bild 5 von 7. Der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan mit seiner Frau Nane am SEF 2007. Für sein Lebenswerk wurde er mit einem Preis ausgezeichnet. Bildquelle: Keystone/Peter Schneider.
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Bild 6 von 7. Der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (rechts) besuchte 2006 das SEF. Hier neben alt Bundesrat Adolf Ogi. Bildquelle: Keystone/PETER SCHNEIDER.
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Bild 7 von 7. 2004 konnten die Organisatoren des SEF den ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore für die Eröffnungsrede gewinnen. Bildquelle: Keystone/EDI ENGELER.
Die Förderung von Jungunternehmen: Das SEF wurde ursprünglich als Anlass zur Förderung des Unternehmertums gegründet. Dabei geht es vor allem um Start-ups, die mit einer neuen Idee in der Wirtschaftswelt Fuss fassen wollen. Deshalb zeichnet eine Jury jeweils vielversprechende Start-ups mit einem «SEF-Award» aus. Viele der ehemaligen Siegerinnen und Finalisten bleiben auch später dem SEF-Netzwerk treu und helfen wiederum mit, neue Start-ups zu fördern. In der Vergangenheit haben beispielsweise der Fleischersatzhersteller Planted (2021), die Billette-App Fairtiq (2018), der Sportschuhhersteller On (2014) oder der Onlinehändler Digitec (2008) einen SEF-Award gewonnen.
Der Unterschied zum WEF: Sowohl das World Economic Forum als auch das Swiss Economic Forum sind private Anlässe in der Schweiz, die allerdings nichts miteinander zu tun haben. Das SEF findet alljährlich in Interlaken statt und hat die Schweizer Wirtschaft und insbesondere Schweizer Jungunternehmen im Fokus. Das WEF dagegen wird jeweils im Januar in Davos ausgetragen und ist ein internationales Treffen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Dort stehen vor allem globale Themen und Entwicklungen im Zentrum.
Bedeutung des SEF: Mit dem SEF haben die Unternehmerinnen und Unternehmer die Möglichkeit, sich an einem Ort direkt auszutauschen. Es ist in erster Linie ein «Manager-Treffen», wie Wirtschaftshistoriker Matthieu Leimgruber von der Universität Zürich sagt. «Die Selbstinszenierung des Unternehmertums steht im Zentrum.» Eine Bedeutung für die breitere Gesellschaft bezweifelt er hingegen. «Es gab nie eine politische Debatte oder Diskussion in der Schweiz, die aus dem SEF heraus entstanden ist», so Leimgruber.