Der Fahrplan steht fest: 2024 soll der rechtliche Zusammenschluss der UBS und des Schweiz-Geschäfts der Credit Suisse (CS) erfolgen. Danach wird die CS Schweiz, mitsamt Kundschaft, bis 2025 schrittweise in die UBS-Systeme überführt. Und bis Ende 2026 soll dann die gesamte Integration der CS abgeschlossen sein. Doch was heisst das jetzt für die Kundinnen und Kunden der beiden Banken? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Was passiert mit meinem Bankkonto bei der Credit Suisse? Vorläufig bleiben die Konten bei der CS und der UBS separat bestehen. Wie gewohnt können (Aus-)Zahlungen und Überweisungen über die Konten vorgenommen werden. Auch die Kundenberatung bleibt aktuell unverändert. Die CS beteuert auf ihrer Webseite: «Derzeit besteht kein Handlungsbedarf.» Die Konditionen und Vertragsbedingungen bleiben gleich. Infolge der Übernahme umfassen die Verweise auf die Credit Suisse Group in den Verträgen allerdings nun auch die Unternehmen der UBS Group.
Was geschieht mit der Hypothek, der dritten Säule oder Fonds? Mit den Hypotheken wird im Rahmen der Übernahme nicht viel passieren. Sie werden voraussichtlich auf die UBS übertragen und laufen weiter wie bisher. Ähnlich bei der dritten Säule: Das Vermögen bleibt dem Einleger erhalten. Vermögen auf 3a-Konten sind grundsätzlich sehr gut geschützt. Bei den Fonds bewegt sich vorläufig ebenfalls wenig. Die Geschäftstätigkeiten werden nach Angaben der Banken bis zur Überführung der CS Schweiz in die UBS-Systeme, wohl bis 2025, gleich fortgeführt. Die CS-Aktien wiederum wurden schon im Juni von der Börse genommen und in UBS-Aktien umgetauscht. Für 22.48 CS-Aktien gab es eine neue UBS-Aktie.
Werden alle CS-Dienstleistungen von der UBS übernommen? Die CS geht zwar voll in der UBS auf. Trotzdem wird im Moment und vielleicht auch künftig die Marke oder Nennung «Credit Suisse» bestehen bleiben. Und so «könnte es zum Beispiel sein, dass just das digitale Angebot CSX, das mit viel Aufwand auf den Markt gebracht wurde, weiter bestehen bleibt», meint SRF-Wirtschaftsredaktor Matthias Pfander.
Wie sicher ist mein Geld bei der UBS? Grossbanken halten aus regulatorischen Gründen ein Vielfaches der gesicherten Kundengelder als Liquidität. Auch bei der CS wurde immer wieder betont, dass die Bank ursprünglich ein Vertrauens-, aber kein Liquiditätsproblem gehabt habe. Klar ist: Zum Schutz von Kontoguthaben (Einlagen) bei Insolvenz von Banken und Wertpapierhäusern gilt in der Schweiz eine Einlagensicherung.
Inwiefern sind UBS-Kunden betroffen? An der UBS-Medienkonferenz vom Donnerstag hält CEO Sergio Ermotti fest: «Wir wollen die exzellenten Teile der CS erhalten, wie die hervorragenden Leute. Durch die Integration können wir mehr Jobs sichern und die Kunden besser bedienen.» Laut Wirtschaftsredaktor Matthias Pfander «kann es also sein, dass Teams mit CS- und UBS-Leuten durchmischt werden und so auch die bestehenden UBS-Kunden neue Ansprechpartner erhalten werden.» Mittelfristig könnten laut Fachpersonen zudem Skalenerträge für die UBS relevant werden. Sprich: mehr Finanzprodukte und Dienstleistungen bei mehr Kunden; im besten Fall bedeutet das sinkende Kosten für Bank und Kundschaft.