15. März: CS-Aktie im freien Fall
Die Aktie der Credit Suisse fällt auf ein neues Allzeittief. Grund sind unter anderem Aussagen des Präsidenten der Saudi National Bank, die zu diesem Zeitpunkt knapp zehn Prozent der CS-Aktien hält. Er schliesst weitere finanzielle Unterstützung der CS aus. Am Abend geben die Finanzmarktaufsicht Finma und die Schweizerische Nationalbank SNB bekannt, dass die CS die an systemrelevante Banken gestellten Anforderung erfülle und man bei Bedarf Liquidität zur Verfügung stellen werde.
16. März: SNB springt in die Bresche
Und genau das geschieht: Die Credit Suisse leiht sich bis zu 50 Milliarden Franken von der SNB, um die Liquidität sicherzustellen. Gleichzeitig kündigt die Bank eine Reihe von Schuldenrückkäufen im Wert von rund drei Milliarden Franken an.
19. März: Die UBS übernimmt die Credit Suisse
Es wurde bereits spekuliert, nun ist es Tatsache: Die UBS übernimmt die Credit Suisse. Am Sonntagabend um 19:30 Uhr gibt Finanzministerin Karin Keller-Sutter zusammen mit Vertretungen von CS und UBS sowie den Aufsichtsbehörden die Entscheidung bekannt. Per Notrecht verspricht der Bundesrat zusätzliche Liquiditätsmassnahmen und leistet eine Garantie von neun Milliarden Franken zur Übernahme von potenziellen Verlusten für die UBS. «Diese Übernahme ist die beste Lösung», sagt Bundespräsident Alain Berset vor den Medien.
11. und 12. April: Ausserordentliche Session in Bern
Im April tagen der National- und der Ständerat zu den Vorkommnissen am Paradeplatz. Der grösste Diskussionspunkt sind die 109 Milliarden Franken, die der Bundesrat für die Übernahme gesprochen hat. Das Parlament lehnt die Kredite ab. Eine Allianz aus SVP, SP und Grünen will ein Zeichen setzen, dass es mehr Regulierung der Grossbanken brauche. Weil der Bundesrat die Kredite bereits per Notrecht abgesegnet hat, bleibt diese Entscheidung jedoch eine symbolische.
12. Juni: Die Credit Suisse ist offiziell Geschichte
Mit dem letzten Handelstag der CS-Aktie verschwindet die Credit Suisse von der Börse. Die Aktionärinnen und Aktionäre erhalten für 22.48 CS-Aktien eine neue UBS-Aktie. Damit ist die Geschichte der Credit Suisse zu Ende und die Übernahme durch die UBS juristisch besiegelt. Die CS ist jetzt eine konsolidierte Bankengruppe der UBS. Das bedeutet: Sie führt ihr Geschäft vorerst selbständig weiter, ist jedoch Teil des UBS-Konzerns.
13. Juli: Parlamentarische Untersuchung nimmt Arbeit auf
Nachdem in der Sommersession die Räte eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zur CS-Übernahme beschlossen haben, nimmt diese ihre Arbeit auf. Die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot informiert als PUK-Präsidentin die Medien über die Ergebnisse der ersten Sitzung und stellt einen Vier-Phasen-Plan vor. In 12 bis 15 Monaten soll ein Schlussbericht vorliegen. Es ist erst die fünfte PUK in der Geschichte, und man sei deshalb «teilweise auf unbekanntem Terrain unterwegs», sagt Chassot.
11. August: UBS zahlt Garantien zurück
«Ab heute trägt der Bund und damit die Steuerzahlenden kein Risiko mehr in Bezug auf die Staatsgarantie. Damit wird das Notrecht gegenstandslos», sagt Karin Keller-Sutter an einer Medienkonferenz. Die UBS hat die am 19. März garantierten Liquiditätshilfen zurückbezahlt und löst die Verträge mit dem Bund und der SNB auf. Vonseiten des Bundesrats zeigt man sich erleichtert.