- Banken, die bei der SNB Geld deponieren, müssen weiterhin dafür bezahlen – und zwar mit einem Zins von 0,75 Prozent.
- Die SNB will ihren geldpolitischen Kurs beibehalten, weil sich der Wert des Frankens seit der letzten Lagebeurteilung kaum verändert hat.
- Die Situation auf dem Devisenmarkt sei nach wie vor fragil, hiess es in Bern vor den Medien. Die SNB werde bei Bedarf weiterhin eingreifen.
Die SNB korrigiert darüber hinaus ihre Inflationsprognose leicht nach oben. Für das laufende Jahr erwartet sie eine Teuerung von 0,9 Prozent, im letzten Quartal ging sie noch von 0,6 Prozent aus. Für 2019 erwartet sie ebenfalls eine Inflation von 0,9 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal hat sie damit die Prognose nicht verändert. Die SNB belässt den Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank bei -0,75 Prozent und das Zielband für den Dreimonats-Libor bei -1,25 bis -0,25 Prozent.
Die Lage am Devisenmarkt sei weiterhin fragil, erklären die Währungshüter mit Blick auf die Marktbewegung, die vor dem Hintergrund politischer Unsicherheit in Italien eingesetzt habe.
Erste Zinserhöhungen erst Mitte 2019 erwartet
Experten hatten erwartet, dass die SNB an ihrem geldpolitischen Kurs festhält. Der Grund dafür liegt bei der Europäischen Zentralbank: Diese strafft ihre Geldpolitik trotz anziehender Konjunktur nur in Trippelschritten. Erste Zinserhöhungen erwarten die meisten Experten von der EZB erst Mitte 2019.
Da der Franken jedoch als stabiler als der Euro und als sicherer Hafen gilt, sind Franken-Anlagen für Investoren attraktiver. Die SNB muss daher sicherstellen, dass Euro-Anlagen mehr Zins abwerfen, will sie eine Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro vermeiden. Deswegen wird sie die Zinsen wohl nicht vor der EZB erhöhen.
Kaum Bewegung des Wechselkurses
Inzwischen ist ihr im Kampf gegen den starken Franken die anziehende Wirtschaft im Euroraum entgegengekommen. Diese beflügelt den Euro. Derzeit kostet ein Euro rund 1,15 Franken.
Der Schweizer Franken sei «nach wie vor hoch bewertet», schreiben die Notenbanker. Bis im September 2017 war noch von einem «deutlich überbewerteten» Franken die Rede, dann wurde der Sprachgebrauch wegen der Abschwächung des Frankenkurses geändert.