- Die Preise für Strom und Lebensmittel sowie für die Krankenkassen-Prämien steigen derzeit markant an.
- Das spürt man im Portemonnaie.
- Das veranlasst Konsumentinnen und Konsumenten, ihr Einkaufsverhalten anzupassen.
Der Griff zu günstigeren Eigenmarken, zu Aktionen, zu Gross-Packungen findet derzeit häufiger statt. Die Kundinnen und Kunden hierzulande sind preisbewusster unterwegs beim Einkauf.
Eine Veränderung, die die Grossverteiler deutlich registrieren. So erklärt Marcel Schlatter, Mediensprecher der Migros: «Seit den Sommerferien spüren wir, dass das Portemonnaie nicht mehr bei allen gleich locker sitzt, gerade die Premium-Artikel werden etwas vernachlässigt zugunsten von günstigeren Artikeln. Ausserdem sind Aktionen mehr gefragt als auch schon.»
Bei Alltagsgütern spart man als erstes
Dass man, wenn die Kaufkraft schwindet, bei den nicht lebensnotwendigen Gütern spart und bei Alltagsprodukten genauer hinschaut, liegt für Verhaltensökonomin Renate Schubert von der ETH Zürich auf der Hand.
In unsicheren Zeiten will man auf Nummer sicher gehen.
«Die Unsicherheit spielt eine wichtige Rolle, wenn ich genau wüsste, um wie viel die Energiekosten ansteigen werden, dann könnte ich mein Sparbudget genau definieren. So weiss ich es nicht, will auf Nummer sicher gehen und die Kontrolle behalten. Deswegen lange ich dann eher bei den Eigenmarken oder bei den günstigeren Preislinien zu, statt bei den bisher gekauften Produkten.»
Das veränderte Kaufverhalten spürt man auch bei Lidl. Seit einigen Wochen läuft das Geschäft beim Discounter besonders rund. «Wir spüren aktuell generell einen Kundenzuwachs, grössere Nachfrage speziell bei Eigenmarken, aber auch bei Aktionen», erklärt Mediensprecher Mathias Kaufmann.
Die aktuelle turbulente wirtschaftliche Grosswetterlage dürfte noch einige Zeit anhalten. Und damit auch das vorsichtige Kaufverhalten der Schweizerinnen und Schweizer.