- Die Swiss erleidet einen Halbjahresverlust von 266 Millionen Franken. Im Vorjahressemester erzielte die Fluggesellschaft noch einen Gewinn von 245.3 Millionen Franken.
- Der Umsatz sank um rund 55 Prozent und lag bei 1.17 Milliarden Franken.
- Im ersten Halbjahr 2020 beförderte Swiss 64 Prozent weniger Passagiere als im Vorjahr.
- Die durchschnittliche Auslastung der Flüge betrug 71.2 Prozent, was einem Rückgang von 10.8 Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 entspricht.
Die massiven Restriktionen im weltweiten Flugverkehr wegen der Corona-Pandemie haben auch die Swiss schwer getroffen, teilte die Fluggesellschaft mit. Über viele Wochen habe im Frühjahr lediglich ein Minimalflugplan angeboten werden können, was zu empfindlichen Ertragseinbussen geführt habe.
Kosten strukturell reduzieren
Swiss-Finanzchef Markus Binkert kommentiert das Ergebnis: «Dank der frühzeitig eingeleiteten Massnahmen zur Liquiditätssicherung konnten wir unsere Fixkosten deutlich senken. Mit den Darlehen der Lufthansa und dem in Aussicht gestellten, vom Bund garantierten Bankenkredit ist die Liquidität gesichert.» Die Swiss müsse aber weiterhin die Kosten strukturell reduzieren, um die Kredite baldmöglichst zurückzahlen zu können, so Binkert.
Seit Juli seien rund zwei Drittel der 91 Flugzeuge wieder im Einsatz. Bis zum Herbst sollen rund 85 Prozent aller Destinationen wieder angeflogen werden, teilt die Airline mit.
Weniger als eine Million Verlust pro Tag
Der Buchungsstand betrage rund 20 Prozent eines normalen Jahres, hatte Swiss-Chef Thomas Klühr am Vortag in einem Interview gesagt. Im Gegensatz zum Shutdown führe die Swiss derzeit Flüge durch, sobald sie die variablen Kosten wie Treibstoff oder Gebühren verdiene. Derzeit verliere die Swiss weniger als 1 Million Franken pro Tag. Auf dem Höhepunkt der Krise hatte der Swiss-Chef die Verluste auf 3 Millionen Franken pro Tag beziffert.
Keine Staatshilfe geflossen
Die Staatshilfe des Bundes sei noch nicht geflossen. «Wir warten auf die Freigabe durch den staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) in Deutschland. Ich hoffe, dass diese in den nächsten Tagen kommt.» Bisher sei die Swiss durch ihren Mutterkonzern Lufthansa gestützt worden.
Der Bund hatte für die Swiss und ihre Schwestergesellschaft Edelweiss eine Garantie von 1.275 Milliarden Franken beschlossen. Damit können sich die beiden Airlines Kredite bei den Banken in Höhe von 1.5 Milliarden Franken besorgen.