- Die SBB ist die zweitbeste Bahn Europas. Auf dem ersten Platz liegt Trenitalia.
- Zu diesem Schluss kommt die NGO Transport & Environment (T&E).
- Sie hat 27 Gesellschaften nach verschiedenen Kriterien wie Preis oder Zuverlässigkeit bewertet.
Die Bahn «ist in den meisten Ländern Europas die tragende Säule der Mobilität, eine Säule der Mobilität, die oft für ihre Mängel verantwortlich gemacht wird», erklärte Victor Thévenet, Koordinator für Eisenbahnthemen in der Reflexionsgruppe.
Medienmitteilung zur Studie
T&E ist die Dachorganisation von nicht staatlichen europäischen Organisationen, die sich für einen nachhaltigen Verkehr einsetzen. Sie möchte mit dieser Studie einen umfassenden Vergleichsrahmen bieten, um Unternehmen zu Verbesserungen zu inspirieren und Staaten zu bahnfreundlicheren Regelungen anregen.
Acht Kriterien
Eine Reihe von acht Kriterien wurde ausgewählt, um die Bewertung der Gesellschaften auf ihren Mittel- und Langstrecken durchzuführen, wobei der Preis das wichtigste Kriterium ist. Zuverlässigkeit, verfügbare Ermässigungsprogramme, Entschädigungspolitik, Reiseerfahrung und das Vorhandensein von Nachtzügen oder Fahrradplätzen wurden ebenfalls berücksichtigt.
Das am besten bewertete Unternehmen ist Trenitalia – mit einem Endergebnis von 7.7 von 10 Punkten. Es bietet laut T&E eines der besten Preis-Leistungs-Verhältnisse auf dem Kontinent und ragt in fast allen Kategorien heraus – mit Ausnahme des Angebots für Fahrräder.
SBB erreicht 7.4 Punkte
Es folgt die SBB mit einer Endnote von 7.4. 9.7 Punkte bekommt sie für Reservierungen, 8 für das Reiseerlebnis. Bei den Fahrpreisen erhielt die SBB eine 7.1, bei der Zuverlässigkeit eine 7.8 und beim Fahrradangebot eine 7.6. Schlechter schneidet das Bahnunternehmen ab bei der Rückerstattungspolitik, wie eine schwache 5 zeigt. Das Nachtzugangebot erhielt gar nur eine 3.5.
Mit seiner Endnote ist die SBB gleichauf mit RegioJet, die Züge in die Tschechische Republik und ins benachbarte Ausland betreibt.
Die österreichische ÖBB landete auf dem vierten und die französische SNCF auf dem fünften Platz, dank guter Reiseerfahrung, attraktiver Erstattungspolitik und Nachtzugangebot. Laut Thévenet bietet SNCF ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, hat jedoch Schwächen bei Zuverlässigkeit, Tarifen und Fahrradmitnahme.
Der Schlechteste ist der Teuerste
Die schlechteste Gesellschaft des Kontinents ist laut T&E auch die teuerste. Eurostar liegt auf Platz 27. Die Preise seien doppelt so hoch wie der europäische Durchschnitt. Doch die NGO betonte, dass dies keine Garantie für die Qualität der Dienstleistungen sei. Das Unternehmen – mehrheitlich im Besitz von SNCF Voyageurs – leidet den Kriterien der Rangliste zufolge unter mangelnder Zuverlässigkeit, was die Endnote belastet.