- Nach den Skandalen um die Greensill-Fonds und den Hedgefonds Archegos droht der Credit Suisse nun neues Ungemach aus den USA.
- Der Steuerstreit mit den USA könnte Medienberichten zufolge erneut aufbrechen.
Einflussreiche Mitglieder des Finanzausschusses des US-Senats werfen der Bank vor, auch nach der Einigung und dem Schuldeingeständnis von 2014 weiter US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben, berichtet die «Financial Times». Der Ausschussvorsitzende, Senator Ron Wyden, habe Justizminister Merrick Garland jetzt aufgefordert, zusätzliche Informationen zu dem Deal von 2014 zu liefern. Der Vorwurf laute, dass die CS gegen die Regeln der Vereinbarung verstossen habe.
Laut mehreren früheren CS-Angestellten hat die Bank bei dem Deal Informationen unterschlagen, so der Artikel weiter. Die CS soll das Konto eines vermögenden Klienten verheimlicht haben. Der Kunde, der US-israelische Wirtschaftsprofessor Dan Horsky, habe bei der CS rund 200 Millionen Dollar vor den US-Behörden versteckt und sei später wegen Steuerdelikten verurteilt worden.
Brief an CS-Chef Gottstein
Senator Wyden habe sich in einem Brief auch direkt an CEO Thomas Gottstein gewandt. «Öffentliche Informationen und Dokumente des Bundesgerichts werfen die Frage auf, ob sich die Credit Suisse vollständig an die Vereinbarung gehalten hat. Dazu gehört auch das Versäumnis der Bank, nicht deklarierte Vermögenswerte in Höhe von über 200 Millionen Dollar offenzulegen, die sie auf Offshore-Konten für den US-Kunden Dan Horsky hielt», zitiert die Zeitung aus dem Wyden-Brief.
Die Schweizer Grossbank hatte sich im Mai 2014 im US-Steuerstreit geeinigt. Sie hatte dabei ein Schuldeingeständnis abgelegt und Strafzahlungen von insgesamt 2.6 Milliarden Dollar geleistet.