Es gehört zum WEF wie die Staatschefs und Konzernchefs, die exorbitanten Zimmerpreise oder die Scharfschützen auf dem Dach: das Motto. Immer ist es englisch, immer sind es grosse Worte, die die Erwartungen hochhalten.
Ein WEF-Motto? Sagt mir nichts.
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Nur: Fragt man unter den Teilnehmern, haben viele keine Ahnung, dass es überhaupt ein Motto gibt: «Das WEF hat jedes Jahr ein Motto? Nun, das wusste ich nicht», meint ein englisch sprechender Besucher. «Ein WEF-Motto? Sagt mir nichts», sagt ein anderer.
Aber es existiert. In diesem Jahr lautet es Responsive and responsible leadership. Die WEF-Teilnehmer sollen also über anpassungsfähige und verantwortungsvolle Führung reden. Bloss: was heisst das? WEF-Teilnehmer Swami Agnivesh, ein hoher Geistlicher aus Indien, mit einem Erklärungsversuch: «Gnädiger Gott, das versuchen wir alle herauszufinden. Nun, die Welt verändert sich dramatisch, und das heisst, wir müssen darauf reagieren.»
WEF-Gründer prägt das Motto
Hinter dem jeweiligen Motto steht nicht zuletzt Klaus Schwab. Er redet beim Festlegen des Mottos ein gewichtiges Wort mit: «Wir sind heute eine Stiftungsleitung von acht Personen. Und meistens ergibt sich ein Konsens. Natürlich habe ich als Gründer vielleicht ein wenig ein grösseres Gewicht.»
Die Teilnahme am WEF ist auch eine gewisse Verpflichtung.
Aber erreichen die Mottos die Teilnehmer wirklich? Schwab sagt: «Wir hoffen. Das WEF ist ja auch ein Arbeitsengagement, und das fordert doch eine gewisse Verpflichtung.» Da stimmen auch viele WEF-Teilnehmer zu, die zuvor gar nicht wussten, dass es überhaupt ein WEF-Motto gibt.