- Statt auf dem Bankkonto liegen Millionen Franken von Schweizer Grossunternehmen in Tresoren.
- Grund dafür sind gemäss der Zürich Versicherung die Negativzinsen.
- Die Unternehmen wollen so Geld sparen.
Für Dagobert Duck gab es bekanntlich nichts Schöneres, als ein Bad in seinem Geldspeicher. Darin bunkerte er sein ganzes Vermögen. So extrem sei es bei Schweizer Unternehmen nicht. Doch auch sie horten vermehrt Bargeld, wie René Harlacher von der Zürich Versicherung sagt. Diese bietet Unternehmen Versicherungen für Bargeld an.
Das sind vor allem grosse Firmenkunden, die hohe Lagerbestände an Bargeld haben.
Firmen würden bis zu 500 Millionen Franken in Tresoren horten, sagt Harlacher: «Das sind vor allem grosse Firmenkunden, die hohe Lagerbestände an Bargeld haben.» Es seien aber auch Pensionskassen, die mit den Anlagemöglichkeiten in einem Tiefzinsumfeld Probleme hätten.
Sicher horten nicht günstig
Probleme heisst, die Unternehmen bezahlen dafür, um bei der Bank Geld zu parkieren. Die Mehrzahl der Banken in der Schweiz wälzt die Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank nämlich auf ihre Grosskunden ab. Die Firmen suchen deshalb Alternativen. Das zeige die steigende Anfrage nach Versicherungslösungen, so Harlacher.
Bargeld im grossen Stil zu lagern, sei allerdings auch nicht ganz günstig. Bei solch grossen Summen gebe es hohe Sicherheitsstandards: «Da sprechen wir dann auch oft von Banklagerung und von Tresoren, die den Sicherheitsanforderungen, die wir stellen, auch genügen.»
«Dagobert» lohnt sich ab 100 Millionen
Bei der Bank bezahlen die Firmen Negativzinsen, bei der Versicherung eine Prämie. Dazu kommt: Ein Tresor kann bis zu mehreren zehntausend Franken kosten. Auch diese Variante des «Geldparkens» ist also nicht gratis.
Eine Strategie in der Art von Dagobert Duck gehe deshalb vor allem für grosse Firmen auf, sagt Harlacher. Geld anstatt auf dem Bankkonto im Tresor zu lagern lohne sich erst ab 100 Millionen Franken.
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