Der Zementkonzern Holcim will sich ganz aus Russland zurückziehen. Es geht dabei um drei Zementwerke mit insgesamt gut 1000 Angestellten in Russland.
Für Holcim ist das Russland-Geschäft zwar schon fast vernachlässigbar klein, trug es bislang doch nicht einmal ein Prozent zum Konzernumsatz bei. Dennoch ist der Entscheid der Konzernspitze bemerkenswert.
Andere sistieren Geschäfte bloss
Während die meisten anderen Grosskonzerne bisher lediglich angekündigt haben, ihre Geschäfte in Russland zu reduzieren oder zu sistieren, wollen bislang nur wenige internationale Konzerne ganz aus dem Russland-Geschäft aussteigen.
Neben Holcim sind das beispielsweise die beiden Bier-Kolosse Carlsberg und Heineken, wie am Montag bekannt wurde.
Wer kauft Holcim das Geschäft ab?
Hocim will, dass die Zementwerke in Russland weiterbetrieben werden – aber mit einem neuen Besitzer. Dieser muss allerdings noch gefunden werden, Holcim beginnt erst jetzt mit der Suche.
Und einem Verkauf müssten dann auch die russischen Behörden noch zustimmen. Wann und zu welchem Preis Holcim seine drei Werke abstossen kann, ist noch völlig offen. Der Konzern hält sich auf Anfrage bezüglich Zeithorizont und möglichen finanziellen Folgen bedeckt.
Immer mehr Konzerne verlassen Russland
Auch wenn die Zementwerke weiterlaufen sollen, dürfte die russische Regierung wenig erfreut sein ob der Meldung, dass sich mit Holcim einer der weltweit grössten Zementproduzenten abwendet.
Die Liste von Unternehmen, die ihre Aktivitäten vor Ort sistieren oder ganz einstellen, wird von Tag zu Tag länger. Und mit ihnen wächst auch die Liste der Angestellten in Russland, die plötzlich um ihren Job, ihr Einkommen, ihre Lebensgrundlage bangen müssen.