Der Energiekonzern Konzern BKW erzielte 2012 einen Reingewinn von 204,6 Millionen Franken, eine Erhöhung von 66,6 Prozent. Der Konzern vermochte damit, Rückstellungen von 112,2 Millionen im Rahmen von Werthaltigkeitsprüfungen bei Produktionsanlagen zu kompensieren. Der grösste Teil fiel bei Gaskraftwerken in Italien an.
Abschreibungen bei totalsaniertem Flusskraftwerk
Auch beim totalsanierten Laufkraftwerk Hagneck an der Aare mussten Abschreibungen getätigt werden. Im Gespräch mit Radio SRF sagt Konzernchefin Suzanne Thoma: «Die Marktverhältnisse sind im Moment verzerrt. Einerseits gibt es grosse Mengen an subventioniert eingespiesenem Strom. Andere Einspeisungen werden andererseits nicht subventioniert.» Im Fall von Hagneck führt das zur Situation, dass erneuerbare Energien andere erneuerbare Energien aus dem Markt drängen.
Bei der BKW sei jedoch die Gefahr, dass auch bei Wasserkraftwerken in den Bergen grosse Abschreibungen vorgenommen werden müssten kleiner als bei der Konkurrentin Alpiq, sagt Thoma. Denn: «Unsere Kraftwerke sind zum grössten Teil schon amortisiert. Es wird Strom zu konkurrenzfähigen Preisen produziert.» Allerdings ist der Ertrag aus diesen Anlagen tiefer als noch vor einigen Jahren.
Der konsolidierte Umsatz stieg um 8,6 Prozent auf 2,86 Milliarden Franken, wie die BKW bereits im Februar bekanntgegeben hatte. Dies, obwohl der Stromabsatz um 3,3 Prozent auf 20'040 Gigawattstunden (GWh) zurückging.
Für das laufende Jahr erwartet die BKW weiterhin tiefe Energiepreise und anhaltenden Margendruck. In diesem «anspruchsvollen Marktumfeld» strebt der Konzern einen Reingewinn und einen Betriebsgewinn im Rahmen des Geschäftsjahrs 2012 an.
Keine Angst vor dem Mühleberg-Urteil
In einer Woche wird der Grundsatzentscheid des Bundesgerichts zu Mühleberg erwartet. «Wir erwarten kein negatives Urteil», sagt Thoma. Die BKW habe alle Auflagen des Bundesverwaltungsgerichts erfüllt. «Falls wider Erwarten ein negativer Entscheid gefällt wird, haben wir beim Uvek eine Fristverlängerung beantragt.»