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Wirtschaft Chemiekonzern entschädigt Winzer freiwillig

Offiziell ist das Pilzschutzmittel «Moon Privilege» der Firma Bayer nicht verantwortlich für die verkrüppelten Blätter und die verklebten Blüten der Weinstauden. Bayer entschädigt die betroffenen Winzer freiwillig. Die Anomalien seien durch eine Verkettung mehrerer Umstände hervorgerufen worden.

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Bayer entschädigt Schweizer Winzer
aus Rendez-vous vom 13.10.2015. Bild: Keystone
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Vertrocknete Blätter und verkümmerte Trauben: Schweizer Winzer klagen über Ernteausfälle in Millionenhöhe. Nicht etwa wegen des Wetters, sondern wegen eines Pflanzenschutzmittels von Bayer. Bereits im Sommer hat der Chemiekonzern Probleme mit dem Spritzmittel eingeräumt. Nun will er die Weinbauern entschädigen.

Ein Schuldeingeständnis ist das aber nicht, wie SRF- Wirtschaftsredaktor Thomas Oberer festhält. «Bayer sagt ja, die angebotenen Entschädigungen bezahle das Unternehmen freiwillig.» Es zeige aber doch, dass sich auch der Konzern bewusst ist, dass mit dem Pflanzenschutzmittel «Moon Privilege» einiges schiefgelaufen sei. «Bereits im Juli hat Bayer den Bauern geraten, das Mittel vorläufig nicht mehr einzusetzen.» Nun untersuche die Firma das Problem. Bayer habe Experten in die stark betroffenen Regionen, zum Beispiel ins Waadtland, geschickt.

Verkrüppelte Trauben

Mit dem Pflanzenschutzmittel von Bayer haben fast alle Bauern dieselbe Beobachtung gemacht. Die Beeren konnten sich nicht entwickeln, zum Teil sind diese Trauben dann verkrüppelt. Wirtschaftsredaktor Oberer sagt dazu: «Als Folge davon gibt es massive Ernteausfälle, zum Teil die Hälfte, in einigen Gebieten sind gar 80 Prozent der Ernte verloren.» Betroffen sei hauptsächlich das Waadtland mit den Gebieten am Genfersee. Aber auch in der Deutschschweiz, beispielsweise in den Kantonen Aargau und Bern, sei das Problem aufgetreten. Das Mittel wurde aber nicht nur in der Schweiz eingesetzt. In Österreich und Südbaden in Deutschland traten bereits ähnliche Beobachtungen auf.

Wie hoch die Entschädigung für die einzelnen Winzer sein wird, ist noch offen. Es gebe Schätzungen vom Schweizer Weinbauernverband. Der Verband schätzt, dass es gut 80 Millionen Franken sein werden. Doch abgerechnet werde mit jedem Bauern einzeln, sagt Oberer. Im ersten Quartal 2016 sollen die Bauern entschädigt werden.

Der Imageschaden

«Verkrüppelte Pflanzen, Ernteausfälle, unbekannte Nebenwirkungen - das sind Schlagzeilen, die jede Chemiefirma gerne vermeiden würde», sagt Oberer.

Er weist noch auf einen anderen Aspekt hin: Das Bayer-Pilzschutzmittel war bis im Sommer offiziell vom Forschungsinstitut Agroscope zugelassen. Nun hat das Bundesamt für Landwirtschaft die Zulassung von «Moon Privilege» suspendiert.

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