Nur zweieinhalb Monate nach der abgesagten Übernahme von Syngenta durch den US-Konkurrenten Monsanto ist der Agrochemiekonzern Syngenta erneut ins Fadenkreuz eines Kaufwilligen geraten. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der chinesische Chemiekonzern ChemChina habe in Gesprächen ein Angebot von 449 Franken je Aktie auf den Tisch gelegt.
Die Basler hätten aber mit Verweis auf regulatorische Risiken abgelehnt. Vertreter von Syngenta und ChemChina reagierten nicht auf die Bitte um Stellungnahme.
Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von fast 30 Prozent auf den Schlusskurs der Syngenta-Aktie am Donnerstag von 345,90 Franken. Syngenta würde damit mit 41,7 Milliarden Franken bewertet. Im nachbörslichen US-Handel sprangen die Titel um 15 Prozent nach oben.
Gespräche mit weiteren Interessenten
Die Gespräche zwischen Syngenta und den Chinesen gingen trotz der Ablehnung des Angebotes weiter, so die Quellen von Bloomberg. Eine Vereinbarung könnte in den kommenden Wochen erzielt werden. Syngenta spreche auch mit weiteren Interessenten. Die Verhandlungen könnten aber auch scheitern und Syngenta sich für eine Eigenständigkeit entscheiden.
Der US-Agrarkonzern Monsanto hatte Ende August die geplante Übernahme von Syngenta abgeblasen. Monsanto begründete dies mit dem ungebrochenen Widerstand der Schweizer. Das Angebot der Amerikaner habe den Wert des Unternehmens in signifikanter Weise unterschätzt, hatte Syngenta seine ablehnende Haltung verteidigt.