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Wirtschaft Den Kartoffeln war's diesen Sommer zu heiss

Ein nasser Frühling und ein viel zu heisser Sommer: Für die Kartoffeln war das Klima im Jahr 2015 ungünstig. Die knapp 5000 Schweizer Kartoffelbauern rechnen deshalb mit einer stark unterdurchschnittlichen Ernte, aber nicht mit einem Engpass.

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Der heisse Sommer bringt kleine Kartoffeln
aus Rendez-vous vom 02.09.2015. Bild: Symbolbild Keystone
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In diesen Tagen geht die Kartoffelernte in der Schweiz so richtig los. Und bereits ist klar, dass der Ertrag enttäuschend sein wird: «Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die Ernte ungefähr 25 Prozent tiefer ausfallen könnte als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre», sagt Christine Heller. Sie ist Geschäftsführerin von Swisspatate, dem Branchenverband der knapp 5000 Schweizer Kartoffelbauern.

Die konnten zwar noch bei idealem Wetter pflanzen, doch dann folgte extrem starker Frühlingsregen: «Die Regenfälle im Frühling haben den bepflanzten Feldern stark zugesetzt. Einige Felder sind wegen dem stehenden Wasser verloren gegangen.»

Was gerettet werden konnte, litt später unter dem Hitzesommer: «Dann folgte eine grosse und anhaltende Hitze, verbunden mit fehlenden Niederschlägen im Sommer, und diese haben das Wachstum stark gebremst», sagt Heller.

Qualität gut

Probegrabungen Mitte August hätten gezeigt, dass die Qualität zwar stimme, die Knollen aber kleiner als gewöhnlich seien und oft etwas verformt.

Statt etwa 450'000 Tonnen wie in einem Durchschnittsjahr rechnet Swisspatate heuer mit nur 300‘000 bis 350'000 Tonnen Schweizer Kartoffeln. Engpässe erwartet Heller zwar nicht, aber etwas höhere Preise schon.

Mit ähnlichen Problemen wie die Kartoffelbauern haben auch die rund 6000 Zuckerrübenproduzenten zu kämpfen. Weil die Rüben noch etwas länger im Boden bleiben als Kartoffeln, könnte aber ein guter – sprich milder und feuchter – Herbst noch einiges korrigieren.

Gutes Wetter für das Getreide

Für die Gemüsebauern sei es noch etwas früh, um eine Bilanz zu ziehen, sagt Matya Nuic vom Verband Schweizer Gemüseproduzenten. Ein Vorteil gegenüber Kartoffeln oder Zuckerrüben sei, dass viele Gemüse und vor allem Salate mehrmals pro Jahr geerntet werden können: «Beim Frischgemüse ist es so, dass man mehrere Sätze pro Jahr zur Ernte hat. Dadurch ist es auch möglich, gewisse Verluste, die temporär auftreten, langfristig zu korrigieren.»

Einzelne Produzenten seien aber von Überschwemmungen im Frühjahr oder von der Hitzewelle im Sommer hart getroffen worden.

Wenig zu klagen haben die Getreideproduzenten. Alles, was bereits im Winter gesät und dann im Sommer geerntet worden war, habe von guten Wetterbedingungen profitieren können. Der Schweizerische Getreideproduzentenverband erwartet denn auch mengenmässig ein gutes und qualitativ ein hervorragendes Jahr.

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