Bereits haben US-Anwaltskanzleien erste Sammelklagen gegen VW eingereicht. Sie werfen dem Deutschen Autokonzern vor, die Kunden jahrelang bewusst in die Irre geführt zu haben. Bei den Kanzleien melden sich tausende geprellter Kunden.
«10vor10» sprach mit dem ehemaligen Generalstaatsanwalt von Maine, James E. Tierney. Er war massgeblich daran beteiligt, dass die Tabakindustrie zu Milliarden-Zahlungen verdonnert wurde. Auch bei Volkswagen sei mit horrenden Beträgen zu rechnen. «Die potenziellen Bussen sind unberechenbar – es geht um gigantische Summen. Die Regierung hat einen grossen Ermessensspielraum. Viel hängt jetzt von den VW-Anwälten ab, und davon, wie ehrlich VW jetzt mit der Welt ist.»
Kein Interesse an einem Konkurs
Tierney rechnet nicht damit, dass es zu einem Prozess kommen wird. Vielmehr werde sich VW mit den Klägern an einen Tisch setzen, viel Geld in die Hand nehmen und eine pauschale Einigung mit den Klägern anstreben.
Der renommierte Ex-Staatsanwalt glaubt nicht, dass der Fall VW das Genick brechen wird. «Ich bin zutiefst überzeugt, dass VW überleben wird. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, eine Firma ausser Gefecht zu setzen, es sei denn, sie tut etwas zutiefst bösartiges. Aber VW? Die machen verdammt gute Autos. Viele von uns fahren einen VW. Niemand hat ein Interesse daran, dass VW Konkurs geht.»