Mark Branson tritt sein Amt als Finma-Direktor offiziell in wenigen Tagen an. Er leitet die Schweizer Bankenaufsicht bereits seit dem 1. Februar als Interims-Chef. Branson ist seit Januar 2010 bei der Bankenaufsicht.
Er hatte den Posten übernommen, nachdem der bisherige Finma-Chef Patrick Raaflaub im Januar überraschend zurücktrat.
Der Mathematiker Branson hat eine Karriere als Bankenmanager hinter sich. Zuerst war der Brite in leitender Funktion bei der Credit Suisse (CS) in London tätig, dann bei der UBS. Gerade die Verbindung zur UBS brachte ihm auch Kritik ein.
Im Kreuzfeuer der US-Justiz
Bei den Untersuchungen zum Libor-Skandal, welche die Finma 2012 führte, trat er in den Ausstand. Grund: Er war von 2006 bis 2008 in leitender Stellung bei der UBS in Japan tätig (CEO der UBS Securities Japan Ltd).
Hauptsächlich von dort aus wurde der Referenzzinsatz Libor manipuliert. Die UBS hat ihr Fehlverhalten inzwischen mit 1,4-Milliarden-Franken-Busse und Gewinnherausgaben bezahlt.
Nach seiner Zeit in Japan wurde Branson bei der UBS Finanzchef der Division Wealth Management & Swiss Bank (Vermögensverwaltung). Darum musste er im Steuerstreit mit den USA den amerikanischen Behörden Red und Antwort stehen.
Hohe Erwartungen an Branson
Die schweizerische Bankiervereinigung SBVg begrüsst die Wahl von Mark Branson. Die SBVg hat aber klare Erwartungen an Mark Branson. Als neuer Finma-Direktor soll er dafür sorgen, dass «zwischen der Branche und der Aufsicht wieder vermehrt ein Geist des Vertrauens und der Zusammenarbeit» herrsche – und dass die Schweizer Banken gegenüber dem Ausland «nicht ins Hintertreffen» geraten.
Zudem soll er sich auf internationaler Ebene für die Schweiz einsetzen und die Rahmenbedingungen des Finanzplatzes im Ausland vertreten und verteidigen – so, wie dies andere Finanzplätze auch täten. Die SBVg nennt konkret Luxemburg, Singapur und Hongkong.