Rieter hatte bereits im März angekündigt, die Produktion in Winterthur straffen zu wollen. Am Dienstag gab das Unternehmen jetzt die konkreten Schritte dieser Straffung bekannt. So baut das Unternehmen rund 150 Stellen ab. Darüber hinaus soll die Zahl der temporären Mitarbeitenden um 59 verringert werden und allenfalls Kurzarbeit eingeführt werden. Ende September beschäftigte Rieter in Winterthur noch 855 Mitarbeitende.
Ein Teil des Abbaus soll gemäss Mitteilung durch Stellenwechsel und Frühpensionierungen erfolgen. Es werde jedoch auch zu Kündigungen kommen. Für diese hat Rieter einen Sozialplan erstellt. Der bei einer solchen Massenentlassung notwendige Konsultationsprozess beginne heute, wie das Unternehmen schreibt.
Verlagerung in andere Werke
Rieter will künftig in Winterthur nur noch Maschinen montieren. Die so genannte spanende Verarbeitung und die Blechbearbeitung dagegen werden in andere Werke oder zu Lieferanten verlagert. Die in Winterthur verbleibende Produktion werde in einem Gebäude zusammengefasst. Für die nicht mehr gebrauchten Flächen werde jetzt ein Konzept ausgearbeitet.
Der Stellenabbau und die bereits angekündigte Verringerung des Einkaufsvolumens in der Schweiz sollen ab 2017 die jährlichen Kosten um 15 bis 20 Mio. Franken senken. Im kommenden Jahr wird das Sparprogramm jedoch noch zu Investitionen im einstelligen Millionenbereich führen.
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Einbruch bei den Spinnereimaschinen
Das Unternehmen begründet die Massnahmen mit dem starken Franken und den strukturellen Veränderungen in der Spinnereiindustrie. Diese habe sich in den letzten Jahren weiter nach Asien verlagert. Zurzeit leidet das Unternehmen jedoch auch unter einem zyklischen Nachfrageschwund.
So meldete Rieter per Ende September einen kumulierten Bestellungseingang von 587,1 Millionen Franken, nach rund 900 Millionen im Vorjahr. Rückläufig war dabeivor allem die Nachfrage nach neuen Maschinen. Als erfreulich dagegen bezeichnet Rieter den Bestellungseingang im Umfang von 68,2 Mio. Fr. bei den Komponenten. Ebenfalls positiv habe sich die Nachfrage im Geschäft mit Serviceleistungen entwickelt, das einen Bestellungseingang von 32,3 Mio. Fr. verzeichnete.