Der bisherige Porsche-Chef Matthias Müller wird neuer Vorstandschef von Volkswagen. Der Aufsichtsrat des Konzerns bestellte den 62-jährigen Manager zum Nachfolger von Martin Winterkorn, der am Mittwoch wegen des Skandals um manipulierte Diesel-Abgaswerte zurückgetreten war.
Der Aufsichtsrat danke Müller, dass er diese Aufgabe in schwierigen Zeiten für das Unternehmen übernehme, erklärte VW-Aufsichtsratschef Berthold Huber.
Am 9. November werde eine ausserordentliche Hauptversammlung abgehalten, auf der sich der designierte neue Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch zur Wahl stelle. Bis dahin bleibt Pötsch Finanzchef des Konzerns.
«Die richtigen Lehren ziehen»
Der gelernte Werkzeugmacher und studierte Informatiker Müller ist seit fast vier Jahrzehnten im VW-Konzern. Er war schon während der Führungskrise im Frühjahr als Kandidat für die Winterkorn-Nachfolge gehandelt worden.
«Meine vordringlichste Aufgabe wird es sein, Vertrauen für den Volkswagen-Konzern zurückzugewinnen – durch schonungslose Aufklärung und maximale Transparenz», sagte er laut Mitteilung nach einer Sitzung des VW-Aufsichtsrats in Wolfsburg. Dazu gehöre es auch, «die richtigen Lehren aus der aktuellen Situation» zu ziehen.
Er werde im Konzern «noch strengere Regeln einführen». So ein Skandal dürfe sich nie wiederholen. Auch zeigte er sich zuversichtlich, dass er die aktuelle Krise bewältigen und VW noch stärker machen werde.