Die UBS hat ihre Strafen im Skandal um Devisenmarktmanipulationen und im Libor-Skandal bekannt geben.
Die Schweizer Grossbank kommt dabei als Kronzeugin besser weg als die anderen Institute. Sie muss eine Busse von 342 Millionen Dollar an das Board of Governors des Federal Reserve System zahlen. Damit wird gegen die UBS keine Strafklage erhoben und sie erhält auch eine bedingte Immunität für eine weitere Strafverfolgung.
«Es mag ein wenig merkwürdig klingen, wenn eine Bank mehrere Hundert Millionen Franken Busse bezahlen muss, aber die UBS ist damit noch recht glimpflich davongekommen», ordnet der Berner Bankenjurist Peter V. Kunz die Busse ein.
Ruf leidet nicht unter Strafe
Das «Department of Justice» (DoJ) hat allerdings eine andere Einigung bezüglich der Manipulation des Libor widerrufen. In diesem Fall erhebt das DoJ eine weitere Strafe gegen die UBS von 203 Millionen Dollar.
Für SRF-Wirtschaftsredaktor Massimo Agostinis ist das Vorgehen des DoJ nachvollziehbar. «Die Devisenmanipulationen durch UBS-Mitarbeiter erfolgten nach dem Libor-Deal.» Aus Sicht der Behörde sei die UBS deshalb ein Wiederholungstäter. Das habe nicht nur die Millionenstrafe zur Folge, sondern auch eine dreijährige Bewährungsstrafe.
Auf das laufende Quartal sollten die heute bekannt gewordenen Bussen keinen Einfluss haben, so Agostinis. «Die UBS hat dieses Geld bereits vorab zurückgestellt.» Die Anleger sahen das am Morgen ähnlich. UBS-Aktien legten zum Marktstart um fast 3 Prozent zu und hielten das Plus auch über den Mittag.
Experten der ZKB begründen den Kurssprung mit dem Wegfall der Unsicherheit bezüglich des potenziell teuersten Rechtsfalls. Um den Ruf der UBS machen sich die Analysten keine Gedanken. Die diesbezüglichen negativen Effekte seien begrenzt.
UBS will weiter kooperieren
Die Strafzahlung von 342 Millionen Dollar wegen der unkorrekten Geschäftspraxis im Fremdwährungsgeschäft ist nicht die erste Busse, die die UBS wegen der Manipulation von Wechselkursen einfängt. Im November 2014 musste sie bereits 774 Millionen Franken an die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma, die britische Aufsichtsbehörde FCA und die US-Behörde CFTC bezahlen.
Knapp 3 Milliarden Franken hat die UBS an Rückstellungen für weitere Rechtsstreitigkeiten zurückgestellt. Laut Bankenjurist Peter V. Kunz eine realistische Summe. «Allerdings könnte es durchaus sein, dass man – je nach juristischer Lage – diese Summe noch einmal anpassen muss.»
Viele Grossbanken könnten wie die UBS derzeit weltweit in juristische Probleme kommen.«Aber für die meisten Banken ist das inzwischen «business as usual»so Kunz.
Ermittlungen auch gegen andere Finanzinstitute
Gebüsst wurden heute neben der UBS auch andere Grossbanken. Dabei erhielt die Citigroup mit 925 Millionen Dollar die härteste Strafe. Aber auch Barclays (650 Mio. Dollar), JP Morgan (550 Mio. Dollar) und die Royal Bank of Scotland (395 Mio. Dollar) mussten tief in die Taschen greifen.
Zudem laufen weitere Untersuchungen anderer Behörden weiter. Man kooperiere weiterhin bei den laufenden Untersuchungen dieser Behörden in der branchenweiten Angelegenheit, die auch Einzelpersonen betreffe, hiess es dazu von Seiten der UBS.