In der Schweiz dauert die Zeit der lockeren Geldpolitik und der Negativzinsen weiter an. Die SNB belässt den Negativzins auf Giroguthaben bei 0,75 Prozent, um den Franken zu schwächen. Auch für den Drei-Monats-Libor gilt weiterhin ein Zielband von -0,25 bis -1,25 Prozent.
Franken noch immer überbewertet
Wie die SNB in ihrer jüngsten Lagebeurteilung schreibt, hält sie den Franken trotz der leichten Abschwächung in den letzten Wochen immer für deutlich überbewertet. Deshalb bleibe die Nationalbank bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv.
Das heisst, sie will den Franken weiterhin nicht zu stark werden lassen. Die negativen Zinsen und die Bereitschaft der SNB, am Devisenmarkt einzugreifen, machen Anlagen in Franken weniger attraktiv.
Teuerung 2015 stark negativ
Wegen des tiefen Ölpreises erwartet die Nationalbank, dass die Teuerung in der Schweiz mit -1,2 Prozent noch etwas tiefer ausfällt als bisher angenommen. 2016 soll sie sich dann auf -0,5 Prozent belaufen. Erst 2017 rechnen die SNB-Ökonomen wieder mit einer positiven Inflation.
Ein Prozent Wachstum im laufenden Jahr
Die Schweizer Wirtschaft ist trotz der massiven Frankenaufwertung nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze Mitte Januar nicht in eine Rezession gerutscht. Die SNB rechnet mit einer allmählicher Belebung der Wirtschaftstätigkeit in der zweiten Jahreshälfte. Für 2015 geht sie von einer Zunahme des Bruttoinlandprodukts (BIP) von knapp 1 Prozent aus und liegt damit etwa auf der Linie der Ökonomen des Bundes.
Weltwirtschaft bleibt auf Erholungskurs
Die Abwertung des Frankens in den vergangenen Wochen helfe der Exportwirtschaft und dem Tourismus. Letzte Woche hatte der Euro erstmals seit der Mindestkursaufhebung die Marke von 1.10 Franken geknackt.
Die SNB rechnet damit, dass sich die moderate weltwirtschaftliche Erholung fortsetzt. Sie sei aber mit Risiken behaftet, vor allem die Unsicherheit wegen China habe spürbar zugenommen.