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Wirtschaft Ukraine auch wirtschaftlich in Bedrängnis

Der Konflikt in der Ostukraine schadet auch der Wirtschaft des Landes. Die ukrainische Zentralbank kämpft mit einer drastischen Zinserhöhung gegen den Absturz der Landeswährung. Und das viert grösste Kreditinstitut ist pleite.

Erneut Streit um Waffenruhe

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Bei den schwersten Angriffen seit Tagen sind in der Ostukraine nach Armee-Angaben drei Soldaten getötet und neun verwundet worden. Ein Armee-Sprecher warf den pro-russischen Separatisten massive Verstösse gegen den vor zwei Wochen vereinbarten Waffenstillstand vor. Die Rebellen wiederum beschuldigten die Soldaten, die Waffenruhe zu brechen.

Die Delta Bank wurde am Dienstag von der Zentralbank für zahlungsunfähig erklärt. Zentralbank-Chefin Walerija Gontarewa sagte, dem Institut sei es nicht gelungen, «rasche, effektive und wirksame Massnahmen zur Verbesserung seiner Finanzen» einzuleiten.

Die meisten bekommen ihr Geld zurück

Delta habe «riskante Geschäfte» gemacht. «Die Bank hat sich entschieden, Unternehmenskredite zu vergeben, obwohl sie nicht genügend Expertise in diesem Bereich hatte», sagte Gontarewa. Delta hat eine Bilanzsumme von rund 60 Milliarden Hryvnia (rund 2 Milliarden Franken).

94 Prozent der Kontoinhaber sollen ihr gesamtes Guthaben zurückbekommen, erklärte die Zentralbank. Sie garantiert für eine Summe von bis 200‘000 Hryvnia (rund 7000 Franken).

Der ukrainische Bankenplatz steckt generell in Schwierigkeiten. Die Zentralbank hat im vergangenen Jahr schon 30 Kreditinstitute geschlossen. Seit Jahresbeginn kamen weitere zehn hinzu. Viele Banken im Land waren bereits während der Finanzkrise 2008/09 angeschlagen.

Ukrainische Währung stärken

Und noch an einer andern Front ist die Zentralbank gefordert: Mit einer drastischen Zinserhöhung stemmt sie sich gegen den Absturz der Landeswährung. Der Leitzins werde von 19,5 auf 30 Prozent angehoben, kündigte das Institut an. Je höher der Leitzins, desto attraktiver wird eine Währung für Investoren.

Die Zentralbank-Chefin begründete den Schritt «mit der stark gestiegenen Inflationsgefahr wegen der negativen Folgen der Panik am Devisenmarkt». Die heimische Währung Hryvnia hat in diesem Jahr die Hälfte ihres Wertes verloren, nachdem sie schon 2014 um rund 50 Prozent abgewertet hatte. Dadurch werden Importe teuer, was wiederum die Inflation anheizt.

Land in der Krise

Um den Wechselkurs zu stützen, müssen ukrainische Unternehmen weiterhin 75 Prozent ihrer in ausländischen Währungen erzielten Gewinne zurückwechseln.

Die Ukraine steckt seit dem Verlust der Krim an Russland und wegen der militärischen Auseinandersetzung mit pro-russischen Separatisten im Osten des Landes in einer schweren Krise. Im Januar brach die Industrieproduktion um mehr als ein Fünftel ein.

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