CS-Chef Brady Dougan gibt sich ingesamt zufrieden mit dem Geschäftsverlauf im letzten Jahr. Im Gespräch mit SRF hebt er besonders hervor, dass die Bank 2014 das Eigenkapitalpolster weiter aufgestockt und die Bilanz weiter verkleinert habe.
Dividende bleibt unverändert
Die Aktionäre dürften sich freuen: Sie bekommen, wie schon im Vorjahr, 70 Rappen Dividende pro Aktie. Bei der Belegschaft hingegen wird der Bonus-Topf um 9 Prozent gekürzt. Für Dougan ist das aber kein Widerspruch. Er betont, das Management versuche stets, Mitarbeiter und Aktionäre gleichermassen fair zu behandeln.
Nicht nur bei der Belegschaft, auch in der Teppich-Etage gibt es weniger Lohn: Wegen der Milliardenbusse in den USA verzichtet der Verwaltungsrat auf 25 Prozent seines Lohns. Das Top-Management verzichtet auf einen Fünftel der variablen Vergütung.
Das Problem starker Franken
Sorgen bereitet der CS die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank. Due CS will mit einer Reihe von Massnahmen dafür sorgen, Kosten und Erträge in den verschiedenen Währungen besser ins Lot zu bringen. So hat die Bank derzeit beispielsweise 28 Prozent der Kosten in der Schweiz, erzielt hierzulande aber nur 21 Prozent der Erträge.
Im Vermögensverwaltungsgeschäft, das stark aus der Schweiz heraus betrieben wird, sei die Diskrepanz noch grösser. «Im Private Banking fallen die Einnahmen vor allem in Dollar und Euro an, die Ausgaben aber überwiegend in Franken», so Dougan.
Einsparungen von 220 Millionen
Deshalb will die Credit Suisse bis 2017 weitere 200 Millionen Franken einsparen. Für die Belegschaft hier in der Schweiz verheisst das nichts Gutes: Zwar will Dougan nicht sagen, dass hier effektiv Stellen gestrichen und Leute entlassen werden.
Trotzdem wird klar: Neben «generellen Effizienzsteigerungen» ist auch die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland für Dougan kein Tabu. Betroffen sein könnten etwa Jobs im so genannten Backoffice, also in der Administration.