Die Credit Suisse hat den Steuerstreit mit den US-Behörden beigelegt. Nebst einem Schuldeingeständnis belegt die US-Justiz die Bank mit einer hohen Busse. Die Credit Suisse wird zu Strafzahlungen von insgesamt 2,8 Milliarden Dollar (umgerechnet 2,5 Milliarden Franken) verpflichtet.
Von der Busse gehen 1,8 Milliarden Dollar an die Steuerbehörde IRS, aufgeteilt in eine Busse von 1,13 Milliarden Dollar und eine weitere Zahlung von 670 Millionen Dollar, wie das US-Justizdepartement (DoJ) mitteilte.
An das New York State Departement of Financial Services zahlt die Credit Suisse 715 Millionen Dollar und an die US-Notenbank FED weitere 100 Millionen als Busse. Hinzu kommen 196 Millionen Dollar, welche die Bank bereits im Februar an die Börsenaufsicht SEC bezahlt hatte. Letzteres inbegriffen beläuft sich die Strafzahlung also auf 2,82 Milliarden Dollar. Das sind rund 2,5 Milliarden Franken.
Kriminelle Aktivitäten zugegeben
«Wir bedauern das Fehlverhalten im früheren grenzüberschreitenden US-Geschäft ausserordentlich», sagte Konzernchef Brady Dougan gemäss einer Mitteilung. Über personelle Konsequenzen an der Spitze der Bank, wie dies verschiedene Politiker gefordert hatten, hat sich die CS nicht geäussert.
Die DoJ wirft der Bank Verschiedenes an Fehlverhalten zur Beihilfe der Steuerhinterziehung vor. Die Credit Suisse habe auch nach 2010 wichtige Informationen zurückgehalten, so das DOJ. Überdies seien Beweismittel verloren oder zerstört worden.
Die CS sei seit 20 Jahren die grösste Bank, welche sich schuldig bekenne, wird in der Mitteilung US-Justizminister Eric Holder zitiert. Die Bank hat laut DoJ kriminelle Aktivitäten in einem detaillierten Statement of Facts zugegeben. Überdies habe die CS weitere Unterstützung mit der Lieferung kritischer Informationen zugesagt, welche die Bemühungen der US-Behörden unterstützen würden.
FED richtet Forderungen an die CS
In der Mitteilung zur Einigung zwischen der Bank und der amerikanischen Notenbank FED heisst es, dass die Credit Suisse mit neun Personen die Zusammenarbeit beenden solle oder dass sie diese nicht wiedereinstellen dürfe.
Das Originaldokument
Die Betreffenden seien an den Aktivitäten beteiligt gewesen, welche amerikanisches Recht verletzt hätten. Das FED behält sich vor, weitere an den illegalen Machenschaften beteiligte Personen ausfindig zu machen. Hier habe die Credit Suisse ihre Mitarbeit versprochen.
Auch das New York Department of Financial Services verlangt die Beendigung der Zusammenarbeit mit gewissen Personen. Die Behörde nennt dabei explizit Markus Walder, Susanne Ruegg Meier und Marco Parenti Adami. Walder war der Chef des Offshore-Geschäfts in Nordamerika, die beiden anderen Genannten waren im Senior-Management im grenzüberschreitenden Geschäft tätig.