Ruedi Winet über 2015
«Es war ein schwieriges Jahr für die KESB im Kanton Zürich und in der ganzen Schweiz. Wir standen stark im Rampenlicht und mussten uns für unsere Aufgabe rechtfertigen. Ich bin froh, ist dieses Jahr nun fertig, aber natürlich sind all die Sachen noch nicht abgeschlossen.»
Der «Fall Flaach»...
«Ein sehr trauriger Vorfall. Ich bin sehr erschrocken, als ich am 2. Januar den Anruf des Kantons erhielt und darüber informiert wurde. Danach folgte der Medienrummel. Als ich aus den Weihnachtsferien heimkam, standen schon Journalisten vor meiner Tür.»
...und seine Folgen
- Mutter in Flaach hat Kinder erstickt Mutter in Flaach hat Kinder erstickt
- Morddrohungen gegen KESB Morddrohungen gegen KESB
- «Die KESB Winterthur hat sich nichts zuschulden kommen lassen» «Die KESB Winterthur hat sich nichts zuschulden kommen lassen»
- KESB leiden unter Vertrauensverlust KESB leiden unter Vertrauensverlust
- Mutter aus Flaach hat sich in ihrer Zelle stranguliert Mutter aus Flaach hat sich in ihrer Zelle stranguliert
- Amt für Justizvollzug weist Vorwürfe zurück Amt für Justizvollzug weist Vorwürfe zurück
- Eine Ombudsstelle für die KESB Eine Ombudsstelle für die KESB
«Unsere Tätigkeit und unser gesetzlicher Auftrag wurde in Frage gestellt. Wir verordnen jedes Jahr im Kanton Zürich 25'000 Massnahmen. Wenn dann ganz wenige dieser Massnahmen so massiv in Frage gestellt werden, dann ist das sehr belastend für alle Mitarbeitenden. Auch ich habe gemerkt, dass ich an meine Grenzen komme.»
Die Kritik an der KESB
«Das Problem ist, dass solche Drohungen recht nachhaltig wirken. Klienten, die mit uns in Kontakt kommen, haben immer Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte, zum Beispiel, dass man ihnen die Kinder wegnimmt. Da müssen wir die Eltern erst einmal beruhigen, dass es darum geht, ihnen eine nachhaltige Unterstützung zu bieten.»
Die Lehren aus dem «Fall Flaach»
«Wir haben in der Zwischenzeit Massnahmen zur Verbesserung getroffen, zum Beispiel bei der Erreichbarkeit in Randzeiten. Wenn Mitte Januar der externe Untersuchungsbericht erscheint, werden dort eventuell noch weitere Schwierigkeiten aufgezeigt. Dann müssten wir unsere Abläufe weiter anpassen.»