Am 3. März 2024 stimmen Schweizerinnen und Schweizer darüber ab, ob es in Zukunft eine 13. AHV-Rente geben soll. Die Gewerkschafts-Initiative für eine zusätzliche AHV-Rente findet vor allem auch bei älteren Menschen grossen Anklang. 1200 bis 2400 Franken pro Jahr mehr AHV erhalten? Das klingt verlockend.
Ja-Lager: «Alles wird teurer, Rentner werden im Stich gelassen»
Eines der Hauptargumente des Initiativ-Komitees ist die Teuerung: Mieten, Krankenkassenprämien, Lebensmittel, alles werde teurer, heisst es. Bei den Löhnen gehe es wieder aufwärts, Rentnerinnen und Rentner hingegen würden im Stich gelassen. Es gebe zwar einen Teuerungsausgleich – aber die steigenden Krankenkassenprämien würden nicht berücksichtigt.
Adrian Wüthrich, Präsident von Travail Suisse sagte zu SRF: «20 Prozent der Rentnerinnen und Rentner leben in Armut oder sind armutsgefährdet. Ein Fünftel der Rentner braucht also eine starke AHV.»
Zur Finanzierung dieser zusätzlichen Rente sagt die Initiative nichts. Nach Ansicht von Gewerkschaften und Linken sei bis etwa 2030 keine zusätzliche Finanzierung der AHV nötig. Für die Zeit danach würden Lohnbeiträge von je 0,4 Prozent für Arbeitnehmer und Arbeitgeber genügen, um die höheren Ausgaben zu berappen.
Nein-Lager: «AHV-Bonus bringt höhere Steuern und weniger Lohn»
Die Gegenseite argumentiert: Eine zusätzliche 13. AHV-Rente würde Mehrkosten von jährlich vier bis fünf Milliarden bringen und die finanziellen Probleme der AHV verstärken. Die AHV sei gegenwärtig nur bis im Jahr 2030 gesichert. Mehrkosten bei der AHV würde bedeuten: Höhere Mehrwertsteuer, höheren Abgaben auf dem Lohn oder höhere Steuern für alle. Bezahlen müssten die Zeche vor allem Familien und Junge, so die Gegner.
Von einer zusätzlichen 13. AHV-Rente würden auch Reiche und Millionäre profitieren, kritisieren die Initiativ-Gegner. Dieses «Giesskannenprinzip» sei teuer und unsozial. 80 Prozent der Pensionierten seien auf den «AHV-Bonus» nicht angewiesen, so ihr Argument. Man solle armutsbetroffenen Rentnern gezielt helfen, beispielsweise mit Anpassungen bei den Ergänzungsleistungen.
Ist eine 13. AHV-Rente teuer und hilft den Falschen? Oder bitter nötig und gut finanzierbar? Diskutieren Sie mit in den Kommentaren!