Zum Inhalt springen

50 Jahre Europa-Park Karussell statt Silverstar: So sah der Europa-Park früher aus

Rund sechs Millionen Menschen besuchen den Europa-Park jedes Jahr. Doch vor der Eröffnung gab es Zweifel.

Der Europa-Park gehört zu den meistbesuchten Freizeitparks Europas. Auch in der Schweiz ist er ein beliebtes Ausflugsziel: Über 20 Prozent der Besucherinnen und Besucher kommen jährlich aus der Schweiz.

So erfolgreich war er nicht von Anfang an. Die Idee für einen Vergnügungspark kam den Gründern Franz und Roland Mack 1972 auf einer USA-Reise. Die beiden waren selbst schon im Bahnen-Business tätig. Seit 1780 baut die Familie Mack Fahrgeschäfte, wie Achterbahnen.

Wieso sollten solche Parks, die in den USA tausende Menschen anlockten, nicht auch in Deutschland funktionieren? Franz und Roland Mack wollten den Versuch wagen. Sie sahen den Park als Möglichkeit, die eigenen Fahrgeschäfte auszustellen.

Kritik in den Medien

Anfangs stiessen sie auf viel Skepsis. In den Medien wurde der geplante Park kritisiert mit Schlagzeilen wie: «Der Pleitegeier schwebt über Rust.»

Am 12. Juli 1975 war es so weit: Der Europa-Park in Rust öffnete seine Tore. Damals glich der Park eher einem Rummelplatz mit 15 Attraktionen, darunter beispielsweise ein Karussell und ein Zug.

Wie der Europa-Park früher aussah

Bereits im ersten Jahr kamen rund 250'000 Besuchende, ein Jahr darauf waren es bereits doppelt so viele. 1978 besuchten erstmals eine Million Menschen den Park.

Seit 1982 gibt es Länder im Europa-Park

1982 eröffnete der italienische Themenbereich und das europäische Konzept war geboren. Weitere Länder wie Holland, England, Frankreich, Skandinavien, Spanien und Deutschland folgten. 1993 kam die Schweiz als Themenbereich hinzu.

Heute gehören zum Europa-Park über 100 Attraktionen, 14 Achterbahnen, 20 Themenbereiche, sechs Hotels und mehr als 5000 Mitarbeitende.

Shitstorm mit Rassismus-Vorwürfen

Der Europa-Park ist eine Erfolgsgeschichte – steht aber auch immer wieder in der Kritik. Beispielsweise wegen der «Dschungel-Flossfahrt», einer damals über 40 Jahre alten Attraktion.

Auf der Bahn zu sehen waren schwarze Personen in traditioneller Kleidung, daneben weisse Kolonialherren in Safari-Anzügen. 2019 hagelte es Rassismus-Vorwürfe.

2022 wurde bekannt, dass die Bahn umgebaut werden soll. Heute gehört die Bahn zum österreichischen Themengebiet und heisst «Josefinas kaiserliche Zauberreise».

Neuer Park im Elsass

Auch die Expansionspläne des Parks sorgten für Aufsehen. Ein Ableger des Europa-Parks, das «Europa Valley», sollte im Elsass entstehen. Dieser sollte mit dem Europa-Park verbunden werden mit einer Seilbahn, die über das Naturschutzgebiet Taubergiessen und die Ile de Rhinau auf französischer Seite schweben sollte.

Umweltverbände und Anwohnende kritisierten das Projekt, da es im Einklang mit den Klimazielen und dem Artenschutz fragwürdig erschien. Hunderte Menschen unterstützten eine Petition gegen das «Europa Valley».

Der Europa-Park hat das Seilbahn-Projekt mittlerweile gestoppt. Doch wie es mit dem «Europa Valley» weiter geht, ist noch offen.

Ticketpreise steigen an

Zudem gibt es immer wieder Unmut wegen der steigenden Eintrittspreise. Für die Saison 2025/2026 erhöhte der Park die Preise. In der Hauptsaison kostet das Ticket für eine erwachsene Person 73 Euro für Kinder 62,50 Euro. Bereits 2024 wurden die Preise erhöht.

Doch das scheint die Besucher kaum abzuschrecken. Vor der Corona-Pandemie besuchten 2019 über 5,7 Millionen Menschen den Park. 2020 und 2021 gab es pandemiebedingt Rückgänge, aber 2023 wurde ein Rekord von über sechs Millionen Besucherinnen und Besuchern erreicht.

Radio SRF 1, Radiotipp, 12.4.2025, 17:50 Uhr

Meistgelesene Artikel