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Debatte zu den Winterspielen in China
Aus Forum vom 10.02.2022. Bild: Keystone
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Umstrittene Olympiade in China Das Olympia-Dilemma zwischen Medaillen und Menschenrechten

Bereits beim Auftakt der Skirennen hat die Schweiz ihre ersten Olympia-Medaillen gewonnen. Gleichzeitig stehen die Olympischen Spiele in Peking in der Kritik, weil China systematisch gegen die Menschenrechte verstösst. Wie soll sich der Schweizer Sport verhalten? Diskutieren Sie mit!

Für die Schweiz haben die Olympischen Winterspiele 2022 mit den Medaillen für Beat Feuz in der Abfahrt und für Lara Gut-Behrami im Riesenslalom ideal begonnen. Die tollen Leistungen lösen hierzulande grosse Freude aus und steigern das Interesse an den kommenden Wettkämpfen.

Kritik am Gastgeberland China

Diese Olympiabegeisterung überdeckt (mindestens teilweise) die Kritik, die im Vorfeld an «Peking 2022» laut geworden ist: Verschiedene Länder – darunter die USA, Grossbritannien und Kanada – beschlossen, keine Regierungsvertreterinnen oder -vertreter nach Peking zu schicken.

Grund dafür ist die Unterdrückung ethnischer und religiöser Minderheiten in China. Ein Beispiel dafür sind die Umerziehungslager für Uigurinnen und Uiguren in der nördlichen Provinz Xinjiang. Ein anderes ist die Niederschlagung der Demokratiebewegung in Hongkong. Auch der Bundesrat beschloss, nicht an der Eröffnungsfeier teilzunehmen. Er begründete seine Absage allerdings nicht mit den Menschenrechten, sondern mit der Corona-Pandemie.

Dilemma für den Sport

Dass die Olympischen Winterspiele in einem Land stattfinden, das weder demokratisch ist, noch die Menschenrechte respektiert, bringt den Schweizer Sport in eine unangenehme Situation: Die Athletinnen und Athleten wollen sich auf ihre Wettkämpfe konzentrieren, als Bürgerinnen und Bürger ist vielen die Menschenrechtslage in China aber nicht gleichgültig.

Es stellt sich also die Frage: Wie soll der Sport mit diesem Dilemma zwischen Medaillen und Menschenrechten umgehen? Denn nach den Olympischen Spielen in Peking steht bereits der nächste umstrittene Grossanlass an: die Fussball-WM in Katar. Diese wird unter anderem wegen der Ausbeutung der Bauarbeiter kritisiert.

Soll die Schweiz künftig solch umstrittene Anlässe boykottieren? Oder soll sie sich einfach auf den Sport konzentrieren und die Politik beiseitelassen? Darüber haben wir am Donnerstag, 10. Februar, in der Sendung «Forum» diskutiert.

Gäste in der Sendung «Forum» auf Radio SRF 1

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  • Jürg Stahl. Der Präsident von Swiss Olympic ist überzeugt, dass die Olympischen Spiele den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.
  • Bänz Friedli. Der Kolumnist und Kabarettist findet, die Schweiz sollte nicht an der WM in Katar teilnehmen.
  • Roland Büchel. Der St. Galler SVP-Nationalrat hält nichts von einem Boykott. Der Sport dürfe nicht verpolitisiert werden.

Hinweis: Die Diskussionssendung «Forum» hat einen neuen Sendeplatz und findet jeden Donnerstag von 10 bis 11 Uhr live statt.

Ihre Meinung ist gefragt!

Wie beurteilen Sie das Dilemma zwischen Medaillen und Menschenrechten? Was halten Sie von einem WM-Boykott? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in die Kommentarspalte!

Radio SRF 1, Sendung «Forum», 10.02.2022, 10 Uhr

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