Für die Schweiz haben die Olympischen Winterspiele 2022 mit den Medaillen für Beat Feuz in der Abfahrt und für Lara Gut-Behrami im Riesenslalom ideal begonnen. Die tollen Leistungen lösen hierzulande grosse Freude aus und steigern das Interesse an den kommenden Wettkämpfen.
Kritik am Gastgeberland China
Diese Olympiabegeisterung überdeckt (mindestens teilweise) die Kritik, die im Vorfeld an «Peking 2022» laut geworden ist: Verschiedene Länder – darunter die USA, Grossbritannien und Kanada – beschlossen, keine Regierungsvertreterinnen oder -vertreter nach Peking zu schicken.
Grund dafür ist die Unterdrückung ethnischer und religiöser Minderheiten in China. Ein Beispiel dafür sind die Umerziehungslager für Uigurinnen und Uiguren in der nördlichen Provinz Xinjiang. Ein anderes ist die Niederschlagung der Demokratiebewegung in Hongkong. Auch der Bundesrat beschloss, nicht an der Eröffnungsfeier teilzunehmen. Er begründete seine Absage allerdings nicht mit den Menschenrechten, sondern mit der Corona-Pandemie.
Dilemma für den Sport
Dass die Olympischen Winterspiele in einem Land stattfinden, das weder demokratisch ist, noch die Menschenrechte respektiert, bringt den Schweizer Sport in eine unangenehme Situation: Die Athletinnen und Athleten wollen sich auf ihre Wettkämpfe konzentrieren, als Bürgerinnen und Bürger ist vielen die Menschenrechtslage in China aber nicht gleichgültig.
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Es stellt sich also die Frage: Wie soll der Sport mit diesem Dilemma zwischen Medaillen und Menschenrechten umgehen? Denn nach den Olympischen Spielen in Peking steht bereits der nächste umstrittene Grossanlass an: die Fussball-WM in Katar. Diese wird unter anderem wegen der Ausbeutung der Bauarbeiter kritisiert.
Soll die Schweiz künftig solch umstrittene Anlässe boykottieren? Oder soll sie sich einfach auf den Sport konzentrieren und die Politik beiseitelassen? Darüber haben wir am Donnerstag, 10. Februar, in der Sendung «Forum» diskutiert.
Ihre Meinung ist gefragt!
Wie beurteilen Sie das Dilemma zwischen Medaillen und Menschenrechten? Was halten Sie von einem WM-Boykott? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in die Kommentarspalte!