Einfühlsam, träumerisch, melancholisch
Die Songs von The Cavers sind wie ein wärmender Pullover an kalten Herbsttagen. Seit sechs Jahren machen Alan Hugo und Patrick Unternährer alias Bubu zusammen Musik. Die Langenthaler bilden den harten Kern der Berner Indie-Folk-Band, die aktuell als Quartett musiziert. Ihr detailverliebtes Songwriting und ihr schwebender Sound verdienen das Prädikat «SRF 3 Best Talent».
The Cavers machen Musik, um einen Moment stehen zu bleiben, in sich zu gehen und sich davontreiben zu lassen.
Zwei, die durch dick und dünn gehen
Alan und Bubu sind Anfang dreissig und pflegen eine jahrzehntelange, intensive Freundschaft. Sie lernten sich als Teenies durch ihren gemeinsamen Gitarrenlehrer kennen. Musik war damals aber nicht ihre einzige gemeinsame Leidenschaft: Vor dem Musikunterricht trafen sie sich zum Skateboarden. Mittlerweile sind die beiden nicht nur befreundet, sondern sogar verschwägert. Bubus Bruder ist mit Alans Schwester verheiratet.
Über ein Schülerband-Projekt und gemeinsame Rock- und Punk-Bands in ihren Zwanzigern sind Alan und Bubu schliesslich beim Folk gelandet. Dies ist kein Zufall: Alan hat irische Wurzeln und Folk liegt ihm im Blut. So gehört traditionelle irische Musik genauso zu den Einflüssen von The Cavers wie zeitgenössische Künstler:innen wie Damian Rice, José González, The Tallest Man on Earth oder Lisa Hannigan.
Auch Stillstand bringt Fortschritt
Den Bandnamen The Cavers haben Alan und Bubu aus einem bestimmten Grund gewählt. Wie Höhlenforscher tauchen sie während des Songwritings in unerforschte Gefilde ab und setzen sich mit Fragen auseinander wie: «Wie fühle ich mich?» bzw. «Wie habe ich mich zu fühlen?» Die Antworten ergründen sie möglichst ohne gesellschaftlichen Druck. Sie erzeugen mit ihren Songs Stimmungen und geben uns zu verstehen, dass Stillstand nichts Negatives ist. Im Gegenteil: Man muss im Leben auch innehalten und sich unglücklich fühlen dürfen, um sich weiterzuentwicklen.
The Cavers überzeugen mit ihrem detailverliebten Songwriting und nehmen uns mit auf eine Reise zu uns selbst.
Die Widersprüchlichkeit von Wasser als Inspirationsquelle
Viele ihrer Songs handeln von Wasser. So ist auch ihr Mitte Oktober erscheinendes Debütalbum «Now Swim» diesem Hauptthema gewidmet. Alan und Bubu fühlen sich seit jeher von der Widersprüchlichkeit dieses Elements angezogen: Alles Leben braucht Wasser, gleichzeitig kann Wasser auch Leben nehmen.
Der Grossteil von «Now Swim» ist während der Pandemie entstanden und handelt von Drucksituationen und Kontrollverlust. Diese Themen lassen sich mit Wasser in Verbindung bringen. Es kann selbst grossen Druck erzeugen oder bei starkem Wellengang unkontrollierbar werden. Doch für The Cavers steht Wasser auch für Optimismus und Chancen. Was macht man, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht oder man ins kalte Wasser geworfen wird? Man versucht zu schwimmen und zu überleben.
Mit «Now Swim» haben die Jungs aus Bern ein vielschichtiges und tiefgründiges Debütalbum geschaffen. Wir dürfen uns mit ihnen als «SRF 3 Best Talent» auf einen stimmungsvollen Oktober freuen.