Was ist passiert? Mehrere Abonnentinnen der «Coopzeitung» wollten die Gratiszeitung kündigen und suchten online nach «Coopzeitung abbestellen». Sie klickten auf einen der obersten Links und landeten auf einer Webseite, die nichts mit Coop zu tun hat. Eine Abonnentin dachte, es handelte sich um einen Drittanbieter, der mit Coop zusammenarbeitet. Sie gaben ihre Daten ein und klickten auf «Abbestellen».
Das ist das Problem: Dass auf dem Absende-Knopf irgendwo das Wort «kostenpflichtig» steht, beachteten die Abonnentinnen leider nicht. Kurze Zeit später erhielten sie eine Rechnung über 35 Franken von der Webseite «Terminationexperts.com» für das Ausdrucken und Versenden des Kündigungsbriefs. Wer nicht bezahlt, wird gemahnt – und jedes Mal kommen happige Mahnspesen dazu. Eine Frau aus dem Kanton Graubünden zahlte schlussendlich 65 Franken.
Funktioniert die kostenpflichtige Kündigung? Dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» ist mindestens ein Fall bekannt, in dem die «Coopzeitung» trotz bezahlter Rechnung weiterhin zugestellt wurde. Eine Abonnentin musste die Zeitung trotz 35 Franken Gebühr und 30 Franken Mahnspesen schliesslich nochmals selbst bei Coop kündigen. Geld zurück oder irgendeine Reaktion auf ihre Beschwerde gab es von den «Termination Experts» nicht.
Nicht nur die «Coopzeitung» ist betroffen: Auch ein Kunde des Fitnessstudios Puregym erlebte Ähnliches. «Termination Experts» bietet Kündigungen für alle möglichen Dienste an – wie Immoscout24, HelloFresh, Spotify, Netflix oder Amazon Prime. Es gibt auch andere Webseiten mit ähnlichen Angeboten, zum Beispiel «Sepastop.eu».
Was ist der Tipp? Achten Sie beim Künden eines Angebots oder Dienstes darauf, dass Sie tatsächlich auf der Webseite des jeweiligen Anbieters sind. Coop schreibt dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», man kenne das Problem, könne aber nichts gegen solche Anbieter unternehmen. Coop rät dazu, die Gratiszeitung auf der Coop-Webseite oder beim Kundendienst abzumelden.
Das sagt «Terminationexperts.com»: Die Verantwortlichen sitzen laut Impressum in Berlin. Die Korrespondenzadresse ist in Amsterdam. Bis zum Redaktionsschluss antwortete niemand auf die Fragen von SRF.