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Frust bei Telmed-Kunden Tagelang warten auf Telefon-Arzttermin bei Medgate

Ärger über den Telmed-Anbieter Medgate: Termine erst nach einigen Tagen oder mitten in der Nacht sind keine Seltenheit.

Um was geht es? In letzter Zeit häufen sich Klagen über den Telemedizin-Anbieter Medgate. Betroffene berichten von chronischer Überlastung der Telefon-Ärzte und des Ärzte-Chats. Telefontermine mit einem Medgate-Arzt sind oftmals erst Tage später verfügbar – oder gar mitten in der Nacht. Der Frust manifestiert sich auch in Online-Bewertungen auf Google und Trustpilot: «Telefonberatung wie von einem Laien», «gefährliche Falschberatung» oder «unbrauchbar» heisst es in Kommentaren.

Was ist das «Telmed-Versicherungsmodell»?

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Das Telmed-Modell ist eine Variante der Grundversicherung, um Prämien zu sparen. In diesem Modell verpflichten sich Versicherte, bei Gesundheitsproblemen immer zuerst eine telemedizinische Beratungsstelle zu kontaktieren (ausser im Notfall). Dies entweder per Telefon oder über eine App. Erst dann können Patienten in die Apotheke, zum Arzt oder ins Spital. Wer das nicht macht, zahlt die Behandlung unter Umständen selbst und wird allenfalls ins Standardmodell der Grundversicherung versetzt.

29 der insgesamt 37 Krankenversicherer bieten 2025 ein Telmed-Modell an. In der Schweiz wird der Telmed-Markt von Medi24 in Bern und der Basler Medgate AG dominiert.
Der Vorteil des Telmed-Modells: Günstigere Prämien und Beratung rund um die Uhr. Der Nachteil: Wartezeiten und mögliche Fehldiagnosen.

Weshalb die Kritik? Bei Symptomen, die nicht klar als gefährlich eingestuft werden, wird man bei Medgate unter Umständen als nicht-prioritär eingestuft und muss lange warten. Ein 21-jähriger Baselbieter litt plötzlich an Muskelkater und Bewegungsstörungen. Er kontaktierte Medgate an einem Sonntagmorgen. Die nächste verfügbare Ärzte-Konsultation war um drei Uhr in der Nacht.

Ein 19-Jähriger aus dem Kanton Luzern kontaktierte Medgate wegen eines eitrigen Auges. Telefontermin: erst nach vier Tagen möglich. Der Ärzte-Chat war wegen Überlastung deaktiviert.

Was sagt Medgate? Medgate CEO Andy Fischer sagt im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», er sei mit der Situation überhaupt nicht zufrieden. Doch Medgate leide wie Permanencen und Spital-Notfälle unter der steigenden Nachfrage. Aktuell habe Medgate 20 bis 30 Prozent mehr Anfragen als letztes Jahr. Deshalb komme es zu Überlastungen.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Wie will Medgate das Problem lösen? Erstens will Medgate mit dem Einsatz neuer Technologien versuchen, intern schneller zu werden. Zweitens bemüht sich Medgate, mehr Personal zu finden, zu schulen und einzusetzen.

Ist ein Kassen-Wechsel eine Lösung? Einige Medgate-Kunden überlegen sich, zu einer Krankenkasse zu wechseln, die mit dem Telmed-Anbieter Medi24 zusammenarbeitet. Doch auch dort klagen Patienten über lange Wartezeiten und Überlastung, wie die Zeitschrift «Beobachter» jüngst berichtete.  

Espresso, 22.11.24, 8:10 Uhr

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