Ein aufmerksamer Kunde von Coop bemerkt, dass der Detailhändler seinen Lieblingsfrüchtetee «Wild Berry» aus dem Sortiment genommen hat. Stattdessen gibt es nun «Very Berry». Doch der Mann staunt: Während es beim alten Tee stets 50 Teebeutel in der Schachtel hatte, gibt es im neuen bloss noch 20 Teebeutel.
Zwar sind diese einzeln in Papier verpackt, doch auf einen Teebeutel heruntergerechnet bedeutet dies einen satten Preisaufschlag von 80 Prozent pro Beutel. Konkret: «Wild Berry» der Eigenmarke Qualité&Prix mit 50 Beuteln kostete 2.70 Franken. Eine Packung «Very Berry» derselben Eigenmarke mit nur 20 Beuteln kostet 1.95 Franken.
Kommt dazu, dass der alte Tee zwei Prozent Beerenanteil beinhaltete, beim Neuen heisst es: 0.5 Prozent Beeren.
Weniger, dafür teurer? Was soll das, Coop?
Vom SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» auf den massiven Preisaufschlag angesprochen, reagiert die Coop-Medienstelle: «Der neue Artikel Coop Very Berry zeichnet sich durch eine veränderte Rezeptur und recycelbare Teebeutel aus. Ebenfalls bieten die neuen Papierverpackungen zusätzlichen Aromaschutz.»
Eine versteckte Preiserhöhung weist der Detailhändler entschieden zurück: «Coop sieht bei ihren Eigenmarken grundsätzlich von dieser Praxis ab.» Vielmehr habe die Preisanpassung mit der neuen Rezeptur zu tun.
Weniger Beeren: «Rezepturen sind nicht vergleichbar»
Sowohl beim alten als auch beim neuen Tee betrage der Inhalt pro Beutel noch immer 2.5 Gramm, schreibt Coop weiter. Und: «Es handelt sich beim Very Berry Früchtetee um ein neues Produkt, und die beiden Rezepturen sind nicht vergleichbar. Bei der Produktentwicklung wurde die Zusammensetzung des Vorgängerartikels nicht berücksichtigt und eine komplett neue Rezeptur geschaffen.»
Im Übrigen seien als Alternativen noch immer andere Früchtetees von Coop in den Regalen zu finden.