Eine «Espresso»-Hörerin war nach dem Einkauf verunsichert. Sie hatte bei einer Aktion mit Lachs zugegriffen und wollte einige Packungen davon tiefkühlen. Vorher fragte sie noch den Verkäufer, ob dies möglich sei. «Er sagte mir, dass der Lachs unter Schutzatmosphäre verpackt sei und das Gas beim Tiefgefrieren giftig würde. Darum müsse ich den Lachs erst anders verpacken, bevor ich ihn einfriere.» So etwas hatte sie noch nie gehört und ging entsprechend verunsichert nach Hause.
«Diese Information ist falsch», sagt Philipp Sax, stellvertretender Direktor des Fleisch-Fachverbandes. Wenn Fleisch oder Fisch unter Schutzatmosphäre verpackt wurde, dann sei dieses Fleisch mit einem Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff verpackt worden. «Damit wird die Haltbarkeit verlängert», sagt Sax.
Auf den Gefrierprozess habe das Gas keinen Einfluss. «Es kann allerdings zu Gefrierbrand kommen.» Dabei entstehen beim Tiefkühlen auf den Rändern kleine Eiskristalle. Diese Ränder werden heller und sehen wie ausgetrocknet aus. «Der Gefrierbrand kann sich auf die Fleischqualität auswirken.»
Wenn möglich frisches Fleisch tiefkühlen
Auch die beiden Detailhändler Migros und Coop bestätigen, dass unter Schutzatmosphäre abgepacktes Fleisch problemlos eingefroren werden könne. Um Gefrierbrand zu vermeiden, könne man Fleisch und Fisch daheim in einen Gefrierbeutel umpacken. «Wichtig ist es jedoch, dass der Beutel danach vakuumiert wird», so Migros-Sprecher Patrick Stöpper.
Beim Einfrieren sei es empfehlenswert, Fleisch und Fisch möglichst frisch tiefzukühlen, sagt Fleischfachmann Sax. «Beim Tiefkühlen wird die Haltbarkeit nur unterbrochen und nicht verlängert.» Wer also Fleisch kurz vor Ablauf noch einfriere, der müsse es nach dem Auftauen auch sofort konsumieren.
Wichtig sei auch, das Fleisch im Kühlschrank aufzutauen, rät der Fachmann: «Fleisch und Fisch für 20 Minuten in warmes Wasser zu legen, ist keine gute Idee. So können sich die Bakterien ideal vermehren.» Bei kleinen Portionen könne man Fleisch direkt in der Pfanne beim Braten auftauen.
«Kassensturz» über umstrittene Schutzatmosphären-Verpackung