Die Geschichte des Teebeutels beruht auf einem Missverständnis. Um Versandkosten zu sparen, soll ein findiger Teehändler Anfang des 20. Jahrhunderts damit angefangen haben, seine Tees nicht wie damals üblich in Blechdosen, sondern in leichten Seidenbeuteln zu verschicken. Anstatt den Tee aus dem Beutel zu nahmen, warfen die Leute diesen aber ganz ins heisse Wasser – und fanden das sehr praktisch.
Seither sind Beuteltees sehr gefragt. In der Schweiz am beliebtesten sind Kräutertees – Fenchel, Kamille oder Pfefferminze. Durchschnittlich trinkt jeder Erwachsene in der Schweiz eine Tasse Tee pro Tag. Frauen doppelt so viel wie Männer.
Schutz fürs Aroma
Der Grund, weshalb Teebeutel häufig – nicht sehr ökologisch – noch einzeln in Plastik oder Papier verpackt werden, ist, dass das Aroma nicht verloren geht. Ausserdem sei die separate Verpackung wegen der Hygiene praktisch für den Gastrobereich. Medizinische Tees müssen von Gesetzes wegen separat verpackt werden.
Tee in grösseren Quantitäten ist hingegen häufig nicht noch separat umhüllt. Er muss billig sein und werde schneller konsumiert, sagt Marktführerin Migros. Man empfehle, unverpackte Teebeutel in einer Dose aufzubewahren.
Gehören Teebeutel in den Kompost?
Teebeutel werden aus unterschiedlichen Materialien gemacht. Aus organischen oder synthetischen. Organisches Material wie Papier oder Seide darf in den Kompost, sogar mitsamt Metallklammer und Etikette.
Trotzdem sind Schweizer Kompostierer nicht glücklich über Teebeutel in der Grünabfuhr: «Erstens erkennen Anlagebetreiber und Konsumenten häufig nicht, welche Teebeutel organisch sind und welche nicht. Zweitens verrotten diese in unseren Anlagen nur sehr langsam, und so landen Teebeutel häufig halbverfault auf Feldern und in Gemüsegärten», sagt Felix Rusterholz vom Kompostforum Schweiz. Deshalb die offizielle Empfehlung: Losen Tee in den Kompost, ganze Teebeutel in den Kehricht.
Bei Coop ist mit Symbolen auf der Kartonverpackung ersichtlich, ob Teebeutel kompostierbar sind oder nicht. Bei Migros hingegen nicht.