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Nachhaltigkeit ist auch auf dem Filmset ein Thema
Aus Espresso vom 22.01.2024. Bild: SRF
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Schlauer i d’Wuche «Klimaschonend» sterben mit dem «Tatort»

Mit diversen Massnahmen versuchen Film- und Fernsehleute, ihre Produktionen nachhaltiger zu machen.

Wenn die Zürcher «Tatort»-Kommissarin Tessa Ott mit ihrem Velo durch Zürich kurvt, dann ist das kein Zufall. «Das ist sehr bewusst so entschieden worden», sagt Gabriella de Gara, die bei SRF für den Schweizer «Tatort» verantwortlich ist. Man arbeite beim «Tatort» mit einem sogenannten Green Code. Dieser listet eine Reihe von Massnahmen auf, die bei der Produktion eingehalten werden müssen. Das Ziel: Den CO₂-Ausstoss pro «Tatort»-Folge zu reduzieren. Dass eine Kommissarin dabei mit gutem Beispiel vorangeht, ist ein durchaus erwünschter Nebeneffekt.

Transport von Crew und Material als Klimakiller

Wo bei Filmproduktionen am meisten CO₂ anfällt, weiss Carina Kaiser. Als Green Consultant begleitet sie Filmprojekte und zeigt den Verantwortlichen, wo CO₂-Einsparungen möglich sind. «Die grössten Klimakiller sind dabei natürlich die Transporte von Personen und von Material. Aber auch der Stromverbrauch, das Catering am Filmset oder die Unterkünfte der Crew.»

Gespart werden könne zudem beim Papierverschleiss im Büro und beim Datenverbrauch. «Man kann sich beispielsweise fragen, ob so viele E-Mails nötig sind, und ob man wirklich immer alles ausdrucken muss.»

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Vegi-Tage am «Tatort»-Set

Der Schweizer «Tatort» beispielsweise will regional produzieren, so gut es geht. «Wir versuchen möglichst alle Rollen sowie die Crew mit Leuten aus der Schweiz zu besetzen – und diese werden aufgefordert, mit dem öffentlichen Verkehr anzureisen», sagt SRF-«Tatort»-Leiterin Gabriella de Gara. Und für jene, die dennoch von weiter herkommen, gilt: «Bei Reisen, die mit der Bahn in weniger als fünf Stunden gemacht werden können, ist auf das Flugzeug zu verzichten.»

Eine weitere Massnahme sind fleischlose Tage am Filmset: «Bei den letzten beiden Folgen war es so, dass es drei rein vegetarische oder vegane Tage pro Woche gab.» Und man achte bei der Menu-Auswahl auf saisonale und regionale Produkte.

Umstrittene CO₂-Kompensationen

Neben den genannten Massnahmen gibt es aber auch beim Schweizer «Tatort» CO₂-Kompensationen. Es wird also Geld bezahlt, um CO₂ an einem anderen Ort einzusparen. Eine Massnahme, die auch bei anderen Filmproduktionen angewendet wird und die bei Umweltverbänden umstritten ist. Sowohl der WWF als auch Greenpeace sagen auf Anfrage, dass es für wirksamen Klimaschutz tatsächliche Reduktionsmassnahmen brauche. Die beiden Verbände begrüssen aber insgesamt die Bemühungen der Filmbranche, nachhaltiger produzieren zu wollen.

Auch die Macherinnen und Macher des Schweizer «Tatorts» sind sich bewusst, dass es Verbesserungspotenzial gibt. Gabriella de Gara sagt: «Das langfristige Ziel ist es, wirklich klimaneutral zu werden.» Davon sei man im Moment noch weit weg, aber es seien erste Schritte gemacht. «Wir konnten dank der diversen Massnahmen bereits eine Reduktion des CO₂-Ausstosses um 20 Prozent erreichen.»

Zürcher Filmstiftung schafft Anreiz für Green Filming

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Dass die Filmbranche klimafreundlicher werden muss, davon ist auch die Zürcher Filmstiftung überzeugt. Sie führt per 1. April 2024 Nachhaltigkeitsvorgaben ein. Grössere Produktionen erhalten ab dann nur noch Fördergelder, wenn sie sich an diese Vorgaben halten. «Der Klimawandel ist eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit», sagt Geschäftsführerin Julia Krättli. «Und wir denken, dass auch die Kulturbranche ihren Teil dazu beitragen muss, dem entgegenzuwirken.»

Dass die Nachhaltigkeitsvorgaben derzeit noch nicht sehr konkret sind – vorgeschrieben ist beispielsweise die Begleitung durch einen/eine Green Consultant – begründet Julia Krättli damit, dass die Schweizer Filmbranche noch am Anfang dieser Entwicklung stehe. «Wir wollen mit kleinen Schritten einsteigen und hoffen, so etwas in Gang zu setzen.»  

Espresso, 22.01.24, 8:10 Uhr

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