«Die Qualität der alkoholfreien Biere ist in den letzten Jahren massiv gestiegen», sagt Martin Droeser. Der amtierende Schweizer Meister der Bier-Sommeliers erklärt sich die steigende Beliebtheit der Alkoholfreien denn auch durch diese Qualitätssteigerung. Er bildete mit fünf anderen Mitgliedern die Jury in der «Kassensturz»-Degustation.
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Bild 1 von 4Legende: Die Schlusslichter mit Urteil «ungenügend». SRF
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Bild 2 von 4Legende: Diese vier Biere erhielten das Prädikat «genügend». SRF
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Bild 3 von 4Legende: Diese Biere konnten die Jury überzeugen. SRF
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Bild 4 von 4Legende: Und das sind sie: die Top 3 der Degustation. SRF
Deutsche Biere an der Spitze
In der Degustation: zwölf vielverkaufte alkoholfreie Lagerbiere. Auffallend: Die beiden Biere an der Spitze werden in Deutschland gebraut. Der Jury am besten gefallen hat «Karlskrone» von Aldi (Note 5,4).
Testtabelle
«Es hat Charakter, es hat Hopfenaroma, es hat einen schönen Körper, es ist also nicht leicht und wässerig, sondern es gibt etwas her», erklärt ein Jury-Mitglied. Auf den zweiten Rang schafft es Clausthaler Original (Note 5,2). «Es war erfrischendes, belebendes Erlebnis», war einer der Expertenkommentare dazu.
Die Hälfte der Biere erhalten eine «gute» Bewertung
Das beste Schweizer alkoholfreie Lagerbier kommt von der Brauerei Schützengarten. Es landet mit Note 5,0 auf Platz 3. Mit Note 4,9 erhält Farmer von Landi ebenfalls eine gute Bewertung, mit Note 4,8 auch Finkbräu von Lidl und Feldschlösschen alkoholfrei. Im Mittelfeld landen die alkoholfreien Biere von Calanda, Appenzeller und Heineken (siehe Tabelle).
Frühere Tests
Nur knapp «genügend» ist Eichhof alkoholfrei (Note 4,2): Die Jury stellt eine Dysbalance zwischen Bitterkeit und Süsse fest. Heineken als Inhaberin von Eichhof schreibt zur mässigen Note, vor 14 Jahren sei dieses Bier Siegerin einer «Kassensturz»-Degustation geworden, seither sei die Rezeptur unverändert geblieben. Man werde sich aber «mit der gebührenden Sorgfalt mit dem Test auseinandersetzen».
Ungenügende Bewertungen
Nicht für eine genügende Note gereicht hat es Sonnenbräu Alkoholfrei (Note 3,6). Die Jury kritisierte, dass es fad und unharmonisch sei. Die Ostschweizer Brauerei schreibt, Sonnenbräu Alkoholfrei werde auswärts in einem anderen Verfahren hergestellt als bei Bieren ohne Alkohol üblich: Es sei ein fertig gebrautes Pilsner, dem der Alkohol nachträglich entzogen werde.
Service
Sonnenbräu habe sich bewusst für dieses Bier entschieden, vor allem weil es im Vergleich zu anderen alkoholfreien Bieren keine süss-malzigen Aromen habe. «Wir sind von der negativen Bewertung sehr überrascht und werden unsere Bierwahl intern überprüfen.» (Siehe «Stellungnahmen».)
Abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt «Oberland» von Rugenbräu. Die Experten beurteilten dieses Bier als wässerig und fad. Ein Sommerlier hat eine unnatürliche Schwefelnote festgestellt. Remo Kobluk, Geschäftsführer von Rugenbräu, sagt im «Kassensturz»-Interview man habe die Wässerigkeit bewusst gewählt, damit das Bier leicht und erfrischend sei. «Wir werden das Resultat im Entwicklungsteam besprechen und die Rezeptur modifizieren.» (Siehe Filmbeitrag.)