«Verrückt» sei die Woche gewesen, meint Nati-Trainer Pia Sundhage. Jetzt müsse man «flexibel sein». Die Schwedin in Diensten der Schweizerinnen musste nämlich gleich vier namhafte Abgänge verkraften. Dementsprechend hätten Trainings und Vorbereitung immer wieder angepasst werden müssen.
Die verletzungsbedingten Ausfälle von Super-League-Topskorerin Naomi Luyet, Luana Bühler, Géraldine Reuteler und Kapitänin Lia Wälti fallen schwer ins Gewicht. Zudem musste Ramona Bachmann das Abschlusstraining am Donnerstag wegen Grippesymptomen auslassen, ihr Einsatz ist fraglich.
Und just jetzt trifft man mit Deutschland (Freitag) und England (Dienstag) auf zwei Brocken des Frauen-Fussballs.
Auch die 2. Garde muss richtig entscheiden
Vor allem Wältis Absenz zwingt Sundhage zu Umstellungen. «Man kann nicht von einer einzelnen Spielerin erwarten, sie ersetzen zu können», lobt die 64-Jährige Schaltzentrale Wälti. Es werden drei Spielerinnen im Zentrum sein, die die Aufgaben der verletzten Kapitänin übernehmen würden, so Sundhage.
Im ersten Test gegen Deutschland erwartet Sundhage von ihrem Team «in erster Linie solide Defensivarbeit». Ein wichtiger Aspekt gegen die zweikampfstarken Deutschen sei auch das Umschaltspiel.
«Zuletzt haben wir nach Balleroberungen oft die richtigen Entscheidungen getroffen», weiss die Trainerin. «Jetzt fehlen aber diese Spielerinnen. Es wird wichtig sein, trotzdem immer richtig zu entscheiden.»
Beney will gegen die Deutschen wieder treffen
Mit Iman Beney hat Sundhage einen besonderen Trumpf endlich zur Verfügung. Das 18-jährige YB-Supertalent ist nach monatelangem Ausfall aufgrund eines Kreuzbandrisses wieder einsatzfähig. Bereits im Oktober-Zusammenzug durfte sie gegen Australien und Frankreich für je eine Halbzeit ran.
Auf Deutschland freut sich Beney besonders: Vor bald zwei Jahren hatte sie mit der U17-Nati an der EM gegen die deutschen Nachwuchsspielerinnen 2:1 gewonnen und dabei getroffen. «Nun geht es gegen die Profis. Das ist natürlich noch spezieller», so die Stürmerin.
Aufgrund der vielen Ausfälle könnte es gut sein, dass Beney sogleich ihre Chance erhalten wird. Darauf angesprochen hält sie sich bedeckt: «Ich hoffe es, aber wir werden sehen.»