8 Weltmeistertitel, 28 WM-Medaillen, 6 Gesamtweltcupsiege, 32 Weltcupsiege: Daniel Hubmann hat in seiner beeindruckenden Karriere so ziemlich alles geschafft, was es im Orientierungslaufen zu schaffen gibt. Und doch steht der beste Schweizer Orientierungsläufer der Geschichte im Alter von 40 Jahren vor einer Premiere.
Nach dem Rückschlag 2012 nun die Premiere
Zum 4. Mal in der Geschichte (nach 1981, 2003 und 2012) ist die Schweiz ab Dienstag in Flims Laax Gastgeberin der Weltmeisterschaften. Für Hubmann, der 2004 erstmals WM-Luft schnuppern konnte, wird es der erste WM-Auftritt auf heimischem Boden. 2012 hatte sich der «OL-Dino» nämlich auf bitterste Weise kurz vor der WM verletzt, sich die Achillessehne gerissen und die Wettkämpfe in Lausanne dadurch verpasst.
Nun gehört der gelernte Schreiner auch im stolzen Profisportler-Alter von 40 Jahren zum Kreis der Medaillenanwärter. Erst im vergangenen Oktober hatte Hubmann beim Saisonschluss-Event in Klosters auf der Langdistanz triumphiert. Über diese Distanz wird er auch am Donnerstag antreten und auf WM-Edelmetall hoffen.
«Kindheitstraum»: Staffel mit Bruder Martin
Am Sonntag folgt mit der Staffel Hubmanns zweiter Auftritt im Bündnerland. Speziell dabei: Sein 6 Jahre jüngerer Bruder Martin ist ebenfalls im Team. 6 weitere WM-Medaillen konnte dieser bislang zum stattlichen Palmarès der Familie Hubmann beisteuern. «Es ist ein Kindheitstraum, der in Erfüllung geht», meint Martin Hubmann. 2019 waren die Brüder bereits die WM-Staffel zusammen gelaufen, aber neben dem Podest gelandet: «Da haben wir noch eine Rechnung offen».
12 bis 14 Stunden Training – und eine Familie
Daniel Hubmann seinerseits begeistert nicht nur mit Kartenlesen und Laufen: Er bringt Sport und eine vierköpfige Familie unter einen Hut. Ordentliche 12 bis 14 Stunden trainiert der Thurgauer in einer «normalen» Trainingswoche. «Es lässt sich recht gut vereinbaren», so Hubmann. Er könne die 1 bis 2 Stunden Laufzeit pro Tag flexibel schieben.
Zeit mit der Familie heisst für Hubmann abzuschalten. Gerade vor dem Highlight des Jahres umso wichtiger. Ob Hubmann so die nötige Kraft sammeln kann, den prallen Satz von 28 WM-Medaillen aufzustocken? Klar ist: Hubmanns Karriere wird nicht mehr ewig dauern. Ob es aber die letzte WM sein wird, darauf will sich der 8-fache Weltmeister nicht festlegen.