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Trainer Müller über die «Causa Schurter – Flückiger»
Aus Sport-Clip vom 29.05.2024.
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Nach Olympia-Selektion «Schurter und Flückiger müssen nicht als Team auftreten»

Das Olympia-Zweierticket der Mountainbike-Männer steht. Das Duo hat keine einfache Geschichte hinter sich.

Am Freitag seine Entlastung von den Dopingvorwürfen, am Sonntagmittag starker Sechster in Nove Mesto und am Sonntagabend kurz nach dem verlorenen WM-Final der Schweizer Eishockey-Nati die Gewissheit für Paris 2024: Mathias Flückiger hat ein bewegtes Wochenende hinter sich.

Beim Eishockey-Final in Prag hat der 35-Jährige als Fan vor dem Fernseher mitgefiebert. 5 Minuten nach Schluss (und der 0:2-Niederlage gegen Tschechien) klingelte das Telefon bei Flückiger. «Es waren gemischte Gefühle, so kurz nach dem Spiel. Die Niederlage war sehr schade», so der Mountainbike-Profi. Immerhin sei das Telefonat mit der Olympia-Selektion «für mich persönlich ein riesiger Aufsteller gewesen».

Ich wusste, dass es irgendwann gut kommen muss und konnte alles gut ausblenden.
Autor: Mathias Flückiger

Rucksack schon länger abgelegt

Flückiger hat keine einfache Zeit hinter sich: Seit nunmehr bald zwei Jahren hängt der Doping-Verdacht über ihm wie ein Damoklesschwert. Nun hat ihn die Disziplinarkammer des Schweizer Sports am letzten Freitag aufgrund einer unverwertbaren Urinprobe entlastet. Swiss Sport Integrity protestierte allerdings vehement und dürfte weitere Schritte einleiten.

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Flückiger: «Ich wollte mich mit dieser Geschichte nicht ständig selber belasten»
Aus Sport-Clip vom 29.05.2024.
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Flückiger ist trotzdem erleichtert. Er sagt aber auch: «Es wurde immer von einem Rucksack gesprochen, den ich mittragen muss. Ich habe diesen aber schon vor ein paar Wochen abgelegt. Ich wusste, dass es irgendwann gut kommen muss und konnte alles gut ausblenden.»

Umgang mit Druck entscheidet

Das zweite Olympia-Ticket bei den Männern neben Flückiger erhielt der dreifache Olympia-Medaillengewinner Nino Schurter. Die beiden Routiniers haben im Selektionszeitraum (11 Rennen) zusammen mit 5 weiteren Athleten die sportlichen Kriterien erfüllt.

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Müller über Flückiger: «Er hat bewiesen, dass er mit diesem Druck umgehen kann»
Aus Sport-Clip vom 29.05.2024.
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Gemäss Nationaltrainer Beat Müller hätte man dann weitere Faktoren wie Formkurve, Streckenprofil in Paris, Teamfähigkeit oder Umgang mit Druck angeschaut. «Auf der Basis dieser Kriterien wurde entschieden.» Vor allem die Erfahrung von drei WM-Silbermedaillen und dem 2. Platz in Tokio habe speziell für Flückiger gesprochen.

Mountainbike als Individualsport setzt auch nicht voraus, dass man im Rennen als Team auftritt.
Autor: Beat Müller Nationaltrainer

Der «Zauberwald-Knatsch» soll beim Duo keine Rolle mehr spielen. Zur Erinnerung: 2022 waren die beiden in Lenzerheide auf dem letzten Streckenabschnitt abseits der Kameras kollidiert und der im Ziel völlig aufgebrachte Schurter fiel vom 1. auf den 4. Platz zurück.

«Sie haben bereits Trainingslager zusammen bestritten, sie waren zusammen an einer WM. Es ist kein erstes Aufeinandertreffen», erklärt Müller die Entscheidung weiter. Dass es sowohl für Schurter (38) als auch für Flückiger (35) höchstwahrscheinlich die letzten Olympischen Spiele sein werden, dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Zudem betont Müller: «Mountainbike als Individualsport setzt auch nicht voraus, dass man im Rennen als Team auftritt.»

SRF info, Sportlive, 26.05.2024, 10:05 Uhr ; 

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